Das Toilettenhäuschen am Herkomerplatz soll auf Initiative der Sozialdemokraten im Bezirksausschuss (BA) als eine Kombination von Kiosk und WC erhalten werden.
Bedürfnisse am Herkomerplatz
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Auf die Ausschreibung des Kommunalreferats meldeten sich mehrere Firmen, nur eine präsentierte ein »überzeugendes Konzept«. Mit einem Aufwand »von 110.000 bis 140.000 Euro«, so ein Vertreter dieses Unternehmens im Planungsgremium, soll das Gebäude in ein Bistro-Café, in einen »Meeting Point« umgebaut werden. Die Lokalpolitiker wollen sich aber erst dann entscheiden, wenn ihnen die Pläne und das Konzept vorliegen.
Laut Florian Walter vom Bewerber Flowlife Project Management Consultancy mit Sitz in der Prinzregentenstraße möchte man »einen beseelten Raum in schöner Lage« schaffen. Auch einen »Wirt mit gutem Ruf« habe man bereits gefunden. Das Häusl mit Thekenverkauf an der Außenseite, so erklärte Walter, soll kein Glaspalast werden, sich in das Stadtbild einfügen. Innen sind Gastflächen mit »alpenländischem Angebot und Flair, einer Holzladen- oder Berghüttenvariante« angedacht. Es sollen ausschließlich hochwertige Lebensmittel verkauft werden. Die Toiletten würden barrierefrei und behindertengerecht gestaltet, die kostenfreie Nutzung für alle Bürger werde gewährleistet.
Nach Aussagen von Walter stehe man mit Robert Schoder, dem nach seinen Aussagen im Plenum besorgten Betreiber des gegenüberliegenden Kiosks, in »gutem Kontakt«. Dem Planungsprotokoll zufolge will Flowlife »keine Konkurrenzsituation herbeiführen«. Im Bistro sollen keine Printmedien verkauft werden, was nach Ansicht von SPD-Fraktionssprecher Peter Scheifele vertraglich verankert werden muss.
»Ich glaube nicht, dass das Projekt angesichts zweier Straßenübergänge von großem Erfolg gekrönt sein wird«, äußerte sich CSU-Fraktionschef Robert Brannekämper skeptisch und forderte »klare vertragliche Regelungen«. Überhaupt zweifeln die Christdemokraten das Konzept an, weil es am Herkomerplatz unter anderen bereits zwei ökologische Läden gibt.
BA-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser freut sich grundsätzlich, »dass dort etwas passiert«. Doch um eine Stellungnahme zu dem Vorhaben abgeben zu können, brauche man die Pläne. Folglich vertagten die Ortspolitiker einen Entscheid. hgb