Veröffentlicht am 09.04.2013 00:00

Moosach · Anwohner in Reihe zwei


Von red

Der nahe U-Bahnhof Georg-Brauchle-Ring bringt den Anwohnern nicht nur Vorteile. So mancher Pendler oder Ausflügler missbrauche die kleinen Wohnstraßen südlich des Rings als kostenlose Park-and-Ride-Anlage, beschwerte sich kürzlich ein Anwohner im Moosacher Bezirksausschuss.

Hier ist’s richtig eng!

Parken in der Borstei Themenseite zur Stellplatzsituation in der Wohnsiedlung

Dies hat nach den Beobachtungen des Anwohners fatale Folgen. Man bekomme in der Darmstädter Straße und Feichtmayrstraße kaum noch einen Parkplatz, berichtete der Moosacher voller Ärger. Er schilderte die tagtägliche Situation so: »Man dreht Runde um Runde, findet aber nichts. In unserem Wohngebiet ist ein stetig anwachsender Parkplatzmangel zu beobachten.« Dieses Problem betreffe sicher nicht nur diese Ecke Moosachs, sondern auch andere Wohngebiete im Viertel, die sich in der Nähe von U-Bahnhöfen befinden.

Es habe sich eingebürgert, mit dem eigenen Auto zur U-Bahn zu fahren und es in den angrenzenden Straßen abzustellen – wie eben auch in der Darmstädter Straße und Feichtmayrstraße. Dabei ist die P+R-Anlage am U-Bahnhof Westfriedhof gar nicht weit entfernt. Wer dort sein Auto abstellt, muss allerdings eine Tagesgebühr bezahlen.

Die Pendler sind aber nicht das einzige Problem. Der Parkdruck in Darmstädter Straße und Feichtmayrstraße nehme auch durch die vielen Neubauprojekte in der Umgebung zu. So sei derzeit in der Darmstädter Straße ein neues Bürohaus im Entstehen, in der Feichtmayrstraße werde eine Kindertagesstätte errichtet. Durch diese Neubauten »ist eine weitere Verschärfung der Parkplatzsituation« zu erwarten. Gleiches gilt auch für große Neubauprojekte in der näheren Umgebung, befürchtet der Anwohner. Die Parkplatzsituation in den kleinen Wohnstraßen werde sich »drastisch zuspitzen«. Es sei damit zu rechnen, dass »es in der Darmstädter Straße und in der Feichtmayrstraße zu einem kompletten Parkplatzkollaps kommen wird«, prophezeite der Moosacher Bürger.

Deshalb beantragte der genervte Moosacher im örtlichen Bezirksausschuss, dass die Stadt die Anwohner-Parkzone »Borstei« auf sein Wohnviertel ausweitet. Die Verwaltung solle die Möglichkeit prüfen, in der Darmstädter Straße und Feichtmayrstraße die Parklizenz einzuführen.

Diese Forderung führte zu einer längeren Diskussion unter den Stadtviertelvertretern. Einige äußerten Zweifel an der Wirksamkeit einer möglichen Wapperlzone in diesem Gebiet. »Wir werden die Parkplatzprobleme nicht lösen können«, stellte CSU-Sprecher Dr. Alexander Dietrich klar. Denn der Parkraum auf der Straße sei beschränkt. »Jeder will ruhig wohnen, hat aber ein Auto. Das ist die Quadratur des Kreises«, ergänzte die Bezirksausschussvorsitzende Johanna Salzhuber (SPD).

Trotzdem leitete der Moosacher Bezirksausschuss schließlich den Bürgerantrag zur Prüfung an die Stadtverwaltung weiter. Die städtischen Experten sollen nun untersuchen, ob die Darmstädter Straße und die Feichtmayrstraße überhaupt für die Parklizenz geeignet wären. Axel Stoßno (FDP) lehnte hingegen die Forderung der Bürger kategorisch ab. Denn »der öffentliche Parkraum gehört allen Autofahrern gleichermaßen«, argumentierte der Stadtteilpolitiker. Deshalb hält er die Einführung einer Parklizenz nicht für geeignet. Wally Schmidt

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