Veröffentlicht am 23.04.2013 00:00

Milbertshofen · Streitpunkt Busbahnhof


Von red

In nächster Nähe liegen Prachtbauten wie die BMW-Welt und der Olympiapark – und daneben ein »Schandfleck«: der ehemalige Busbahnhof Olympiazentrum.

Konzepte für die Fläche des einstigen Busbahnhofs?

Milbertshofen · Was passiert mit dem alten Busbahnhof? Themenseite zum Areal am Olympiazentrum, dem einstigen Busbahnhof

Die Dachkonstruktion ist so marode, dass die Stadtwerke München (SWM) als Eigentümer des Areals das Dach über den U-Bahn-Eingängen in diesem Frühjahr reparieren lassen. »Der Zustand hat sich verschlechtert. Es war Gefahr in Verzug«, so SWM-Mitarbeiter Jan Koppelmann im Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart. Die alte Buswendeschleife ist abgesperrt und wird mit Stützen vor dem Einsturz gesichert. Am liebsten würden die Stadtwerke den mittleren Teil abreißen und dann den alten Busbahnhof vorübergehend in einen »besseren Zustand« versetzen – langfristig wollen sie aber das Hotelprojekt weiter verfolgen. Der Hamburger Projektentwickler ECE sei nach wie vor daran interessiert, berichtete Koppelmann. »Die ECE ist nicht abgesprungen. Es gibt wieder Bestrebungen.«

Das Vorhaben sei nur wegen der Olympia-Bewerbung Münchens für 2018 ausgebremst worden. »Unser Wunsch ist die Umsetzung des Hotelprojektes«, betonte Koppelmann. Vor ein paar Jahren war es schon weit gediehen, auch ein Architektenwettbewerb fand statt. Pikanterweise sind die Denkmalschutzbehörden von Freistaat und Stadt München aber gegen den Abriss. Das Landesamt für Denkmalpflege erachtet den Busbahnhof als Teil des Ensembles Olympiapark für erhaltenswert. Die Stadtwerke wären zwar »in den Startlöchern, um das Dach wegzunehmen«, so Koppelmann. Doch für dessen Rückbau sei ein Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Oberbayern notwendig. Sie sei zuständig für die Entscheidung, ob das Dach bleiben kann oder nicht. »Wir hoffen, dass die Regierung von Oberbayern auf Abriss entscheidet«, so Koppelmann.

Die Bürger sind mit der jetzigen Situation höchst unzufrieden. »Da geschieht doch seit etlichen Jahren nichts«, empört sich ein Anwohner in einem Leserbrief an die Münchener Nord-Rundschau. Es seien mittlerweile »schlanke sechs Jahre vergangen«. Mit einer gesunden Gleichgültigkeit und einer nicht zu übertreffenden Ignoranz werde dieses Problem ja eigentlich gar nicht behandelt, stattdessen gebe es nur »geballte Inkompetenz und allgemeines Alibi-Blabla von Ignoranten«.

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