Veröffentlicht am 23.08.2013 00:00

Gedenkraum im Olympischen Dorf soll an Attentat von 1972 erinnern


Von red
Hier, südlich der Connollystraße im Olympischen Dorf, könnte der Gedenkraum für das Olympia-Attentat 1972 entstehen, den Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle (kl. Bild) sehr begrüßt. 	 (Fotos: ws/Archiv)
Hier, südlich der Connollystraße im Olympischen Dorf, könnte der Gedenkraum für das Olympia-Attentat 1972 entstehen, den Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle (kl. Bild) sehr begrüßt. (Fotos: ws/Archiv)
Hier, südlich der Connollystraße im Olympischen Dorf, könnte der Gedenkraum für das Olympia-Attentat 1972 entstehen, den Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle (kl. Bild) sehr begrüßt. (Fotos: ws/Archiv)
Hier, südlich der Connollystraße im Olympischen Dorf, könnte der Gedenkraum für das Olympia-Attentat 1972 entstehen, den Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle (kl. Bild) sehr begrüßt. (Fotos: ws/Archiv)
Hier, südlich der Connollystraße im Olympischen Dorf, könnte der Gedenkraum für das Olympia-Attentat 1972 entstehen, den Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle (kl. Bild) sehr begrüßt. (Fotos: ws/Archiv)

Vor fast genau 41 Jahren, beim Olympia-Attentat am 5. September 1972, hat die Welt voller Entsetzen auf München geschaut. Daran soll spätestens 2016 ein Gedenkraum im Olympiapark erinnern – südlich der Connollystraße, dem Ort der Geiselnahme.

In Gedenken an die Opfer des Olympia-Attentats 1972 Themenseite zur Entwicklung der Gedenkstätte im Olympiapark München

Dort begann der Terroranschlag der palästinensischen Organisation »Schwarzer September«, bei dem elf israelische Sportler und ein deutscher Polizist starben. Derzeit erinnert an der Connollystraße 31 lediglich eine Tafel an das Olympia-Attentat, auf der alle Namen der elf getöteten Israelis stehen.

Ihre Biographien werden im Zentrum der geplanten Dauerausstellung im Olympiapark stehen, aber auch Themen wie »Internationale Politik« und »Olympische Spiele«. Im September will das Bayerische Kultusministerium die genaue Lage des künftigen Gedenkraumes bekannt geben. Der Standort soll unmittelbare Sichtbezüge zum Ort des Attentats an der Connollystraße 31 ermöglichen, aber auch auf Olympiastadion, Turm und Olympisches Dorf.

Das Kultusministerium rechnet mit Gesamtkosten von 1,7 Millionen Euro – für Konzeption, Planung und Realisierung. Auf einem Grundstück des Freistaats Bayern, auf einer Anhöhe zwischen Olympischem Dorf und Mittlerem Ring, will man ein offenes Gebäude errichten. Es soll Tag und Nacht zugänglich sein, keine Gedenkstätte also im herkömmlichen Sinn – sondern mit einem »zeitgemäßen museumspädagogischen Ansatz«, der die schrecklichen Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven beleuchten werde, so stellte Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle das Projekt kürzlich im Ministerrat vor. Die geplante Dauerausstellung sei »ein authentischer Ort, der als Ort der Erinnerung sehr gut geeignet ist«. Der geplante Gedenkraum im Olympiapark werde durch eine zusätzliche Gedenkstätte am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck ergänzt, einem weiteren zentralen Ort des Olympiaattentates, kündigte Spaenle an.

Die Bayerische Staatsregierung hatte 2012 anlässlich des 40. Jahrestages der Geiselnahme im Olympischen Dorf beschlossen, in München einen Gedenkraum an die Opfer des Überfalls auf die Sportler der Olympiadelegation aus Israel einzurichten. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte Kultusminister Spaenle mit der Koordinierung des Vorhabens beauftragt. Eine Projektgruppe hat nun das Konzept für die Ausstellung im Olympiapark entwickelt. Beteiligt waren unter anderem der Leiter der Gedenkstätte Flossenbürg, das Jüdische Museum München und die Landeshauptstadt.

Münchens Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers lobte die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten. Der Stadt München sei es wichtig gewesen, die Überlebenden des Attentats und die Angehörigen der Opfer in das Ausstellungskonzept einzubinden.

Wie schon bei der Entstehung des NS-Dokumentationszentrums München habe sich nun auch bei den Planungen für den Gedenk-raum im Olympiapark gezeigt, »dass in Kooperation zwischen Freistaat und Stadt München wichtige Projekte der Erinnerungsarbeit verwirklicht werden können«, lobte Kulturreferent Küppers. Wally Schmidt

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