Der Bedarf an Schul- und Betreuungsräumen für Ganztagesunterrichte ist auch im Stadtteil Obergiesing-Fasangarten groß, die räumliche Enge in der Grundschule an der Weißenseestraße ebenso.
Weitere Realschule für Giesing und Harlaching
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Grund für die Stadt sich die Erweiterung des Raumangebots vor Ort einiges kosten zu lassen. Knapp neun Millionen Euro will das städtische Referat für Bildung und Sport investieren, um westlich des bestehenden Baukörpers der Lehreinrichtung im Übergang zur nahen Grünanlage eine sogenannte »Mobile Schulraumeinheit« für insgesamt acht Schulklassen entstehen zu lassen. Dabei wurde vonseiten des Referates eine »akute Raumnot« eingestanden, die freilich lange zuvor bereits Schulleitung, Elternvertreter und der örtliche Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten kritisiert hatten. Nun soll es möglichst schnell gehen. Der neue Behelfsbaukörper soll noch im laufenden Schuljahr fertiggestellt und seiner Bestimmung übergeben werden. Besonders der umfangreichen neuen Wohnbebauung im Umgriff des Agfa-Geländes gelte es auch mit dem Ausbau des örtlichen Schulangebotes Rechnung zu tragen, argumentiert die Stadtbehörde. Im derzeitigen Bestand sei eine Unterbringung weiterer Schüler nicht mehr möglich.
Immerhin: Aufgrund der drängenden Raumnot haben Baureferat, Stadtkämmerei und Referat für Bildung und Sport bereits eine Entwurfsplanung für das umfangreiche Projekt erstellt. Im Detail soll der Neubau aus einem 63 Meter langen und 16,5 Meter breiten, dreigeschoßigen Baukörper am Westrand des Schulgeländes bestehen. Ausgestattet mit einem begrünten Flachdach und außenliegenden Fluchttreppen soll das improvisierte Gebäude zwei Lernhäuser, WC- und Sanitäranlagen sowie eine Küche und eine Mensa beheimaten. Durch eine innenliegende Aufzugsanlage wird zudem die Barrierefreiheit des Ensembles gewährleistet. Über die ehemalige Laufbahn an der Südseite wird die Mobile Schulraumeinheit erschlossen. Für die Erweiterung der Schule sind auch Baumfällarbeiten notwendig. Über die Anzahl der zu fällenden Bäume im Westbereich des Schulgeländes machte das Referat noch keine Angaben. Abstand genommen hat die Stadt auch vom zunächst geplanten Einsatz regenerativer Energieträger auf dem neuen Schulhausdach.
So sollte nach früheren Planungen eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert werden. »Da die Nutzungsdauer der Mobilen Schulraumeinheit erheblich unter den üblichen Amortisationszeiten für Photovoltaikanlagen liegt, können die Mindestanforderungen für gesamtwirtschaftliche Anlage nicht erfüllt werden«, heißt es im Behördenjargon. Insgesamt ist die Nutzung der neuen Raumeinheit für einen Zeitraum von zehn Jahren vorgesehen. Die Möglichkeit einer nochmaligen Erweiterung um ein drittes Lernhaus sei »in der Planung berücksichtigt worden«, heißt es vonseiten des Referates. Schüler, Eltern, Lehrer, Schulleiter und Bezirksausschuss dürften angesichts der Planungsumfänge und des Vor-Ort-Bedarfs erst einmal durchatmen. Harald Hettich