Zuerst zum aktuellen Geschehen: Der EHC Klostersee ist zurück in der Spur. In den beiden zurückliegenden Begegnungen bei den Landsberg Riverkings (2:3 nach Verlängerung) und daheim gegen die Schweinfurt Mighty Dogs (7:2) haben sich die Grafinger Rot-Weißen vier der sechs zu vergebenden Punkte geholt. „Ganz wichtig, dass wir nach den beiden Wochenenden davor mit nur magerem Ertrag nun wieder sehr viel stabiler und variabler aufgetreten sind. Und damit eben gleich auch wieder erfolgreicher“, war Trainer Dominik Quinlan sehr erfreut über die gezeigten Leistungen und natürlich die Ausbeute.
Daneben fiel noch vor dem letzten Doppel-Spieltag eine Entscheidung mit Auswirkungen: Die Bad Kissinger Wölfe haben vor knapp einer Woche bekanntgegeben, ihre Mannschaft mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb zurückzuziehen. Weiterhin verfügt man bei den Unterfranken über keine Heimspielstätte in der Kurstadt, nachdem es keine Einigung mit dem Eishallenbesitzer über eine vertragliche Nutzung gegeben hat. Bislang waren die Wölfe zumeist auswärts angetreten, hatten einige Spiele verlegt und zwei Heimpartien in Haßfurt beziehungsweise dem hessischen Lauterbach ausgetragen. Nun war das Ende der Fahnenstange mit ausschließlich Kosten ohne Einnahmen offenbar erreicht. Der zuständige Eishockeyobmann Frank Butz gab bekannt, dass alle aus den Meisterschaftsspielen gegen die Wölfe erzielten Ergebnisse annulliert werden. Den Klosterseern gehen damit zwei Zähler flöten, die Auswärtsfahrt am Sonntag, 8. Dezember nach Bad Kissingen kann man sich nun sparen. Welche Auswirkungen der Wölfe-Ausstieg – womit der Bayernliga noch 13 Teams bleiben – für die Playdown-Runde um den Klassenerhalt hat, darüber will die zuständige Eishockeykommission des Bayerischen Eissportverbandes (BEV) in Bälde tagen und beschließen.
In den nächsten beiden Aufgaben geht es für die Klosterseer gegen wohl direkte Konkurrenten um den sechsten Platz in der Endabrechnung der Bayernliga-Hauptrunde. Sowohl die Königsbrunner Pinguine, am Freitagabend (20 Uhr) Gastgeber für den EHC, wie auch die Erding Gladiators, die am Sonntag ab 17.30 Uhr zum Derby nach Grafing kommen, rechnen sich wie die Quinlan-Schützlinge noch Chancen auf die obere Zwischenrunde aus.
Der EHC Klostersee hat Kader-Zuwachs bekommen. Florian Engel, der nach einer Verletzung im Februar 2018 seine aktive Laufbahn beendet hatte und seitdem als Nachwuchstrainer bei den Rot-Weißen tätig – aktuell zusammen mit Gert Acker für die U20 zuständig – hat bereits im Heimspiel am vergangenen Sonntag gegen die Schweinfurt Mighty Dogs sein Comeback im EHC-Trikot gegeben. Aufgrund der angespannten Personalsituation hatte sich der 29-jährige Allrounder bereiterklärt, die Truppe von Dominik Quinlan zu unterstützen. Schon in den zurückliegenden Wochen hatte Engel immer wieder auch mit dem Bayernliga-Team trainiert. „Unsere Hintermannschaft braucht Stabilität durch Jungs mit Erfahrung, gerade auch im Hinblick auf mögliche Playoff-Spiele. Angie ist technisch versiert, kann offensive Pässe spielen und sehr flexibel eingesetzt werden“, war Headcoach Quinlan angetan dessen Entscheidung. Florian Engel selbst erklärte dazu: „Ich habe einfach weiterhin Lust am Eishockeyspielen und will unserer Mannschaft in der aktuellen Situation helfen.“ Aus familiären Gründen nicht möglich sei ihm, Auswärtsspiele am Freitag mitzumachen. Ein „Handicap“, das man beim EHC natürlich in Kauf nimmt, wie Präsident Sascha Kaefer anmerkte: „Florian bereichert unsere Mannschaft sportlich und menschlich, dazu ist er ein absoluter Sympathieträger, gerade bei unserem Eishockey-Nachwuchs.“ smg