Veröffentlicht am 10.12.2013 00:00

Wie verbringen die Flüchtlinge in Freimann das Fest der Liebe?


Von red
Die Regierung von Oberbayern betreibt in der Bayernkaserne eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge mit derzeit rund 1000 Bewohnern. Für die Kleinen gibt es in dem Flüchtlingsheim auch einen Kindergarten.	 (Fotos: ws)
Die Regierung von Oberbayern betreibt in der Bayernkaserne eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge mit derzeit rund 1000 Bewohnern. Für die Kleinen gibt es in dem Flüchtlingsheim auch einen Kindergarten. (Fotos: ws)
Die Regierung von Oberbayern betreibt in der Bayernkaserne eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge mit derzeit rund 1000 Bewohnern. Für die Kleinen gibt es in dem Flüchtlingsheim auch einen Kindergarten. (Fotos: ws)
Die Regierung von Oberbayern betreibt in der Bayernkaserne eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge mit derzeit rund 1000 Bewohnern. Für die Kleinen gibt es in dem Flüchtlingsheim auch einen Kindergarten. (Fotos: ws)
Die Regierung von Oberbayern betreibt in der Bayernkaserne eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge mit derzeit rund 1000 Bewohnern. Für die Kleinen gibt es in dem Flüchtlingsheim auch einen Kindergarten. (Fotos: ws)

In zwei Wochen ist Weihnachten. Familie und Freunde kommen zusammen, um gemeinsam das Fest der Liebe zu feiern. Aber bei Weitem nicht alle Menschen verbringen die Feiertage im vertrauten Umfeld oder werden gar reichlich beschenkt. Die Münchener Nord-Rundschau hat sich mal in der Erst-

aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in der Bayernkaserne umgeschaut. Wie verbringen die circa 1000 Bewohner die Feiertage und wie sieht hier generell der Tagesablauf aus? Weit mehr als 100 Räume gibt es in der Erstaufnahmeeinrichtung an der Heidemannstraße – in einem Zimmer steht ein Christbaum.

Es ist der Kindergarten. Betreuer sind die Mitarbeiter der Inneren Mission. Sie organisieren dort eine Weihnachtsfeier für die Kleinen und ihre Eltern. Für die 130 Kinder gebe es auch eine Art von Bescherung durch die Regierung von Oberbayern als Betreiber, berichtet Verwaltungsleiterin Cornelia Stahr. Sie hatte im vergangenen Jahr Päckchen gemacht: mit Nikoläusen und Gummibällen – alles selbst eingekauft und verpackt. Im Dezember 2012 waren es 70 Kinder – jetzt sind es 130. Päckchen zu machen, geht aus Zeitgründen nun nicht mehr. Deshalb bekommen die Mädchen und Buben dieses Jahr zu Weihnachten Gutscheine für ein Schnellimbissrestaurant im nahen Euro-Industriepark.

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Ansonsten sei an Heiligabend nichts geplant. »Viele Bewohner sind an Weihnachten nicht hier. Sie verbringen die Feiertage bei Freunden und Verwandten«, sagt die Leiterin der Unterkunft. Die Bewohner kämen überwiegend aus Syrien, Afghanistan und Pakistan. Einige seien Christen, die meisten Moslems.

Die Flüchtlinge bleiben maximal sechs Wochen in der Bayern-Kaserne. »Das ist eine Transiteinrichtung, wie ein Hotel«, so Stahr. Während ihres Aufenthaltes stellen sie den Asylantrag. Dann werden sie auf die Gemeinden und Städte in ganz Bayern verteilt – prozentual nach deren Einwohnerzahl. Die Unterkunft südlich der Heidemannstraße existiert seit 2010. Angefangen habe man mit einem Haus, inzwischen seien es vier Häuser. Wer neu kommt, erhält an der Materialausgabe Decken, Bettwäsche, Handtücher, Geschirr, Besteck, Kochtöpfe und Putzzeug. Auch Waschmaschinen und Trockner sind da. Auf jedem Stockwerk gibt es eine Küche. Als Treff dienen der Fernsehraum, die Cafeteria und das Frauencafé. Deutsch-Unterricht wird angeboten. »Jeden Tag kommt der Arzt«, berichtet Stahr. Im Januar würden drei Psychologen in der Unterkunft ihre Tätigkeit aufnehmen. Die Innere Mission kümmere sich um die soziale Betreuung.

Zwei Mal pro Woche bestellen die Bewohner ihre Lebensmittel. Die Flüchtlinge können zwischen verschiedenen Lebensmitteln wählen. Die Pakete werden zwei Mal pro Woche in die Unterkunft geliefert.

Die Bayernkaserne gehört inzwischen der Stadt München. Sie will auf dem 48 Hektar großen Areal ein neues Viertel mit 3000 Wohnungen entwickeln. Rund 70 Gebäude stehen auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände. Sie sollen alle abgerissen werden. Einige Häuser werden derzeit zwischengenutzt: von der Stadt München selbst zur Unterbringung Obdachloser und von der Regierung von Oberbayern als Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber. Die Stadt erwägt, diese Zwischennutzungen so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Der Mietvertrag mit der Stadt laufe bis 2016, so Stahr.

Wally Schmidt

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