Weihnachten im Erstaufnahmelager für Asylbewerber. Wie das aussieht, schilderte der Münchner Nord-Rundschau kürzlich Verwaltungsleiterin Cornelia Stahl von der Regierung von Oberbayern, die die Einrichtung betreibt.
Doch obwohl die meisten Flüchtlinge in dieser Durchgangssation nicht lange bleiben, ist für diesen wechselnden Personenkreis bereits seit zwei Jahren ein ehrenamtlicher Helferkreis aktiv.
Ursprünglich kamen die Helfer aus der evangelischen Hoffnungskirche Freimann, mittlerweile sind weit mehr als 50 Ehrenamtliche im Einsatz, die aus ganz München kommen. Ob Deutschkurse oder Frauencafe: Vieles, was den Menschen dort ihre Situation erleichtert, sind rein ehrenamtliche Angebote.
Der Helferkreis begann mit einer Kleiderkammer auf dem Gelände der Bayernkaserne, nach und nach kamen mit Unterstützung der Inneren Mission weitere Angebote wie regelmäßige Spielenachmittage, Ausflüge, Deutschkurse, Fahrradwerkstatt, Hilfen für Schwangere und Wöchnerinnen und regelmäßige Angebote im ehrenamtlich eingerichteten Frauenraum hinzu.
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Die Kleiderausgabe findet mittlerweile jeden Mittwochvormittag statt. Der Frauenraum ist an vier Tagen pro Woche stundenweise geöffnet, sofern eine Ehrenamtliche da ist zur Betreuung. Ehrenamtliche Deutschkurse gibt es an fünf Tagen pro Woche, davon zwei Kurse speziell nur für Frauen und zwei Alphabetisierungskurse. Auch der Verein »Hilfe von Mensch zu Mensch« organisiert zwei Deutschkurse pro Woche in der Bayernkaserne. Von Regierungsseite gibt es keine Deutschkurse in der Erstaufnahme.
Der Kindertreff richtet sich an alle von drei bis 17 Jahren, da die Kinder in der Erstaufnahme noch nicht schulpflichtig sind. Dieser wird komplett aus Spenden finanziert.
»Egal, ob man Christ ist oder Muslim«
Auch eine Weihnachtsfeier gibt es in der Bayernkaserne: Am zweiten Weihnachtsfeiertag kommen Ehrenamtliche in die Bayernkaserne und feiern gemeinsam mit den Flüchtlingen Weihnachten. »Dabei ist es völlig egal, ob jemand Christ oder Muslim ist. Wichtig ist uns die Begegnung mit den Flüchtlingen und die Geste des Willkommens an Menschen, die vor Krieg und Verfolgung geflüchtet sind«, sagt eine Ehrenamtliche.
Einige Schulen haben dafür Geschenke gesammelt wie das WHG Garching, St. Anna München, das Lion-Feuchtwanger-Gymnasium München. Die musikalische Gestaltung übernimmt der Chor der Mohr-Villa. Pfarrer Ellinger von der Hoffnungskirche wird ebenfalls an der Feier teilnehmen.
All das zeigt die rege Anteilnahme der Nachbarschaft und die Unterstützung, die den Flüchtlingen entgegengebracht wird. Diese wird auch dringend benötigt, denn mit einem ein Hotel, so die Ehreamtliche, könne man den Aufenthalt hier nicht vergleichen, auch wenn es nur einer auf Zeit sei. Zwar gebe es Essenspakete, doch die Küchen seien marode, erklärt eine andere Ehrematliche. Die Zimmer seien eng belegt, die Waschräume oft schmutzig. Es komme zwar ein Arzt, jedoch nur für eine Stunde am Tag und das für mehr als tausend Menschen.
Daher, so erklärt der Helferkreis, freue man sich auch über weitere ehrenamtliche Unterstützer: »Interessenten erreichen uns unter info@fluechtlingshilfe-muenchen.de .«