Veröffentlicht am 29.01.2014 00:00

Harlaching/Giesing · Osram-Gelände in der Diskussion


Von red

Es ist das städtebauliche Zukunftsprojekt im dicht besiedelten Stadtquartier Untergiesing und zieht derzeit auch im örtlichen Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching intensivste Aufmerksamkeit auf sich:

Wohnen statt Industrie

Auf dem Osram-Gelände in Giesing/Harlaching sollen 370 Wohnungen entstehen Themenseite

Das rund 31.000 Quadratmeter große Osram-Gelände nahe der Isarauen steht nach dem geplanten Abzug des Technologie-Unternehmens in den kommenden Jahren vor einem intensiven Wandel. Reichlich Wohnnraum und Infrastruktureinrichtungen sollen vor Ort Bedarfslücken im 18. Stadtbezirk schließen. In der aktuellen Sitzung forderte der BA nun auch den Bau einer Schule auf dem Gelände. Dafür soll die Stadt zumindest einen Teil des zur Überplanung anstehenden Areals kaufen.

Den Ball ins Spiel gebracht hatte die örtliche SPD-Fraktion mit ihrer Forderung, auf dem alten Osram-Gelände eine weitere Grundschule zu etablieren. »Die durch einen Neubau entlastete Agilolfinger schule hätte durch einen solchen Neubau einer weiteren Grundschule mehr Raum für Ganztagesklassen und andere schulische Projektangebote«, sah SPD-Fraktionssprecherin Christa Knappik auch Vorteile für die Bestandsschule. Beim städtischen Referat für Bildung und Sport freilich sieht man derzeit offensichtlich noch mehr Handlungsspielraum bei der Agilolfingerschule selbst. Dort soll auf dem Terrain einer angrenzenden Freifläche ein Erweiterungsbau entstehen, um die Grundschul-Kapazitäten im Viertel auch mit Blick auf die Bebauung des Osramgeländes auszuweiten. Zwar sind nach Informationen des Unternehmens die Verkaufsentscheidungen für das Areal noch nicht gefallen – Es stehen mehrere Bewerber in den Startlöchern. Doch die Kommune hat nach einem Beschluss des Stadtrates die Rahmenplanung für das Terrain bereits festgezurrt: Rund 370 Wohneinheiten und damit etwa 850 Menschen werden auf dem Gelände eine neue Wohnheimat finden. Damit steigt auch der Bedarf an Schulflächen weiter an. Darüber herrschte auch Einigkeit im BA. Lediglich mochte sich das Gremium nicht dezidiert auf die vonseiten der SPD vorgeschlagene Grundschullösung festlegen.

Angesichts der wiederholten Forderungen nach einem weiteren Realschulstandort im Münchner Süden dürfe auch die Möglichkeit eines anderen Schultyps nicht ausgeschlossen werden, lautete der Mehrheitstenor: Zur Forderung nach einer Schule gesellte sich im BA freilich auch die nach einer weiteren Turnhalle, um das Rahmenangebot zu stärken und auch Vereinen eine Alternative zu bieten. Überhaupt steht im BA und seitens der örtlichen Bürgerschaft nicht nur der allgemeine Wohngedanke im Fokus. Schon bei der letzten Bürgerversammlung waren dezidierte Forderungen laut geworden, auf dem Areal auch Sonderwohnformen etwa für behinderte Menschen und Demenzkranke zu etablieren. Zudem soll auch ein eigener »Marktplatz mit umfangreicher Nahversorgung« entstehen. Dazu wird auch eine neue Kindertagesstätte integriert werden. Die Grünen-Forderung, seitens der Stadt bei deren Rahmenplanung auch das Quartiersmanagement Projekt »Soziale Stadt« intensiv in die Planungen mit einzubeziehen, wurde vom Gremium einstimmig angenommen. Harald Hettich

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