Ottobrunn/Hohenbrunn· »In diesem Frühjahr können wir den zweimillionsten Euro an einen unserer zahlreichen Empfänger auszahlen«, strahlt der Vorstandsvorsitzende der Luitpold und Ludwig Rothenanger-Stiftung, Albert Oehrlein. 2.700 Menschen konnten auf diesem Wege schon insgesamt unterstütz werden.
Seit dem Jahr 2000 fördert die Stiftung Bürger in den Gemeinden Hohenbrunn, Ottobrunn, Brunnthal, Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Neubiberg, Putzbrunn und Unterhaching. Vor allem im Bereich der Krankenhilfe will die Stiftung in diesem Jahr vermehrt aktiv werden, informiert Oehrlein.
Bezahlt werden unter anderem Medikamente, Anwendungen, Therapien oder Hilfsmittel, wie beispielsweise Brillen oder Prothesen bis zu einem Maximalwert von 2.120 Euro pro Jahr und Familie.
Ins Leben gerufen wurde die Luitpold und Ludwig Rothenanger-Stiftung vor 17 Jahren. Der am 16. November 1997 verstorbene Luitpold Rothenanger hat zu seinen Lebzeiten verfügt, dass mit seinem Vermögen die Luitpold und Ludwig Rothenanger-Stiftung ins Leben gerufen wird. Die Stiftung wurde am 26. Juni 1998, der Geburtstag der Stiftung, durch die Regierung von Oberbayern genehmigt.
»Wir bezahlen natürlich nicht einfach nur Rechnungen, wir beraten die Menschen auch«, betont Oehrlein. So werden Unterlagen geprüft und geholfen, die ausstehenden staatlichen Leistungen wie beispielsweise Grundsicherung einzufordern. »Wir zahlen nur dann, wenn keine andere Institution zuständig ist«, so der engagierte Ottobrunner.
Die Stiftung freut sich auch auf viele Anträge von Personen und Familien, die bisher noch keine Leistungen erhielten. Notwendig für eine Förderung sind keine langen Bitt-Briefe, sondern vollständig ausgefüllte Anträge mit den notwendigen Unterlagen: Einkommensnachweisen, Kostenvoranschläge oder Rechnungen und Krankheitsnachweise in Kopie. Anträge und Erläuterungen auf Förderung können im Internet unter www.rothenanger-stiftung.de runtergeladen werden.
In den Sozialabteilungen der Gemeinden Ottobrunn und Hohenbrunn und größtenteils angrenzenden Gemeindeverwaltungen liegen alle nötigen Unterlagen der Stiftung aus, so Oehrlein. Die Zusammenarbeit mit den Rathäusern verlaufe hervorragend, freut sich der Stiftungs-Vorsitzende.
In der Geschäftsstelle der Stiftung, in der Hubertusstraße 10a, Ottobrunn, Telefon 61 18 09 94 (insbesondere montags) wird im persönlichen Gespräch nach vorheriger Anmeldung beraten. »Pro Jahr haben wir etwa 360 Anträge, die wir bearbeiten«, informiert Oehrlein. Die Not im Landkreis sei groß, das Gefühl, hier dank der großzügigen Brüder helfen zu können, großartig, versichert Oehrlein.
»Unsere Pinnwand ist voll mit Dankesbriefen«, freuen sich Oehrlein und sein Team weiter. Aber nicht nur kranke Menschen können mit ihren Sorgen zur Stiftung kommen. »Wir helfen bei entsprechender Bedürftigkeit auch bei anderen, finanziellen Problemen, beispielsweise wenn die Nebenkostenabrechnung nicht gezahlt werden kann«, so Oehrlein.
Allerdings will die Stiftung auch sehen, dass mit dem Geld tatsächlich etwas Positives bewegt wird, eine Veränderung im Leben der Bezugsperson vor sich geht. »Wir bezahlen natürlich nicht einfach so Rechnungen, sondern erwarten, so weit das möglich ist, dass die Person etwas dazu beiträgt, dass ihre Situation sich verbessert. Dass kann beispielsweise der Besuch bei der Schuldnerberatung sein, oder aber die Suche nach einer kleineren, günstigeren Wohnung«, erläutert der
Ottobrunner weiter. Für die Zukunft ist er sich sicher: »Die Stiftung wird in Bezug auf die Förderung immer mehr an Stellenwert in der Gesellschaft gewinnen«. hw