Veröffentlicht am 12.03.2014 00:00

Grüne luden vergangen Sonntag zur Aktion unter dem Motto »Cinicinnati-Kino vor dem Aus retten« ein


Von red
Grünen-Abgeordnete Claudia Stamm (Mitte vorne) und Stadtratskandidat und München GrünenChef Sebastian Weisenburger (vorne rechts). (Foto: privat)
Grünen-Abgeordnete Claudia Stamm (Mitte vorne) und Stadtratskandidat und München GrünenChef Sebastian Weisenburger (vorne rechts). (Foto: privat)
Grünen-Abgeordnete Claudia Stamm (Mitte vorne) und Stadtratskandidat und München GrünenChef Sebastian Weisenburger (vorne rechts). (Foto: privat)
Grünen-Abgeordnete Claudia Stamm (Mitte vorne) und Stadtratskandidat und München GrünenChef Sebastian Weisenburger (vorne rechts). (Foto: privat)
Grünen-Abgeordnete Claudia Stamm (Mitte vorne) und Stadtratskandidat und München GrünenChef Sebastian Weisenburger (vorne rechts). (Foto: privat)

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Aktuelle Pläne der neuen Vor-Ort-Herren, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) sehen vor, das Kino-Areal im Straßenkreuz von Leif- und Cincinattistraße künftig in einen Supermarkt umzuwandeln (wir berichteten). Damit soll laut Bima eine vorübergehend auftretende Versorgungslücke geschlossen werden, wenn wie geplant im Zuge der Neubauplanungen für die Dependance der Europäischen Schule im Osten des Quartiers der derzeitige, dort beheimatete Nahverorger weichen muss. Doch die Pläne der Bundesbehörde stoßen jetzt auf vielstimmigen Protest aus unterschiedlichen Richtungen. Das alte Kuschelkino mit ehrgeiziger Programmvielfalt hat viele Freunde.

Fast wie eine Sitzblockade zum Schutz der bestandsgefährdeten Immobilie mutete am letzten Sonntag eine Aktion der Münchner Grünen unter dem beziehungsreichen Motto »Cincinnati-Kino vof dem Aus retten« auf dem Gelände an. Zahlreich folgten Bürger und Initiativvertreter aus der direkten Nachbarschaft und der Region der Einladung und nahmen auf eigens mitgebrachten Stühlen vor dem Kino Platz, um ihre Solidarität mit dem gefährdeten Bauensemble zu bekunden. »Das geht doch nicht« oder »diesem tumben Veränderungswahn muss endlich Einhalt geboten werden« lauteten Statements verärgerter Teilnehmer. Doch diese geschlossene Front für einen Kinoerhalt ist derzeit nicht die einzige.

Zuvor bereits hatte der örtliche Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten einen Antrag an die Stadt gerichtet, das Gebäude unter Denkmalschutz stellen zu lassen. Weil die Zeit drängt, wurde der Initiativantrag des BA dem für die Prüfung der Denkmalwürdigkeit zuständigen Landesamt für Denkmalpflege in einem beschleunigten Verfahren zugeleitet. Kampfeslustig in der Sache zeigte sich auch der Nachbar-Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching. »Das Cincinnati-Kino ist eine Institution und muss unbedingt erhalten bleiben«, zeigte sich der dortige BA-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) trotz parteipolitisch umtoster Vorwahlzeit im Thema völlig einig mit dem sonstigen politischen Gegner.

Michael Sporrer (SPD), Stadtratskandidat für Giesing und Harlaching und potentieller neuer Fraktionssprecher seiner Partei im demnächst neu zusammengesetzten Bezirksausschuss 18 bekräftigte ergänzend: »Wir müssen dringend verhindern, dass das Cincinnati platt gemacht wird.« Das sieht man auch bei der im Gesamtumgriff der Amisiedlung sehr aktiven Bürgerinitiative Amisiedlung so. Innerhalb von nur zwei Wochen hatte die Initiative über 1.000 Unterschriften für einen Erhalt des Kinos zusammengetragen. Und die »Interessensgemeinschaft Wohnanlagen am Perlacher Forst und Tegernseer Landstraße« (IWAP) will in diesen Tagen sogar diplomatisches Schwergewicht auffahren, um das »Cincinnati« doch noch zu retten. In dieser Woche noch wurde der amerikanische Generalkonsul William E. Moeller in der Siedlung am Forstsaum erwartet.

Auf Einladung der IWAP hatte Moeller sein Kommen zugesagt. Dabei will der hohe diplomatische Vertreter seines Landes die Gelegenheit nutzen, dem Kino bei einem Rundgang einen Besuch abzustatten. Seitens der potentiellen Retter hofft man auf ein stimmstarkes Votum des US-Vertreters für das alte Lichtspielhaus »seiner« Streitkräfte. ES kann wohl nichts schaden, wenn sich weitere Erhaltungsunterstützer dem vielstiimmigen Protest pro Cincinnati-Kino anschließen. Harald Hettich

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