Er steht für einen Generationenwechsel in der Schiedsrichtergruppe München Süd: Der 29-jährige neue Obmann Walther Michl stellte sich den Fragen des Samstagsblattes und erläutert auch das Nachwuchskonzept ausführlich.
»Fairplay München«
Der 29-jährige Jurist Walther Michl ist neuer Obmann der Gruppe München Süd Artikel vom 24.03.2014: Führungswechsel bei den Schiedsrichtern
»Fairplay München«-Aktionen gegen Gewalt auf Fußballplätzen Themenseite zur Aktion im Amateurfußball, mit regelmäßigen Spielen und Berichten
Münchner Wochenanzeiger: Wie sieht das Konzept der Schiedsrichter-Gruppe München Süd für die Nachwuchsarbeit aus?
Walther Michl: Mir ist vor allem wichtig, Neulinge langfristig zu begeistern und als Schiedsrichter zu behalten. Mit unserem Paten-System möchte ich neuen Schiedsrichtern ab dem ersten Spiel erfahrene Begleiter zur Seite stellen, die in erster Linie beratend tätig sein sollen. Unsere Neulinge wurden bislang ohne jede praktische Erfahrung auf die Plätze gesetzt und waren der teilweise
unsachlichen Kritik von Vereinsoffiziellen, Trainern oder Eltern ausgesetzt. Und dafür setzen wir unsere Betreuer ein, die in erster Linie dafür sorgen sollen, dass sich unerfahrene Schiedsrichter sicherer fühlen können.
Geht hier die Kritik also an die Vereine?
Walther Michl: Ja und nein. Emotionen wird und soll es beim Fußball immer geben. Aber leider gehen diese teilweise etwas zu weit. Allerdings greift hier die Aktion »Fairplay München«. Hier wird eine ausgezeichnete Basisarbeit geleistet, die schon jetzt merklich spürbar ist. Wir sehen uns als Teil dieses Apparates und wollen unseren Beitrag dazu leisten. In erster Linie ist es auch unser Auftrag, geeignete Schiedsrichter auszubilden.
Daher unsere Betreuer, die junge Schiedsrichter weiterbringen sollen.
Was macht es interessant, Schiedsrichter zu werden?
Walther Michl: Der Job des Schiedsrichters ist anspruchsvoll. Als Schiedsrichter ist man verantwortlich für die Spielleitung und lernt dabei sozusagen fürs Leben. Es gibt keine bessere Schule für das eigene Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl, als Schiedsrichter zu werden. Und nebenbei gibt es auch einige Vorzüge. So haben Schiedsrichter zum Beispiel freien Eintritt bei Bundesliga-Spielen. Ich habe es zu keiner Sekunde bereut, Schiedsrichter zu werden, und würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden.