Veröffentlicht am 01.04.2014 00:00

Harlaching/Untergiesing · Entsprechendes Verkehrskonzept soll Entspannung bringen


Von red
Bei schönem Wetter stehen die Autos den Giesinger Berg runter bis zum Tierpark Schlange, um noch einen Parkplatz zu ergattern.	 (Foto: hw)
Bei schönem Wetter stehen die Autos den Giesinger Berg runter bis zum Tierpark Schlange, um noch einen Parkplatz zu ergattern. (Foto: hw)
Bei schönem Wetter stehen die Autos den Giesinger Berg runter bis zum Tierpark Schlange, um noch einen Parkplatz zu ergattern. (Foto: hw)
Bei schönem Wetter stehen die Autos den Giesinger Berg runter bis zum Tierpark Schlange, um noch einen Parkplatz zu ergattern. (Foto: hw)
Bei schönem Wetter stehen die Autos den Giesinger Berg runter bis zum Tierpark Schlange, um noch einen Parkplatz zu ergattern. (Foto: hw)

Der ehrgeizige Vorschlag der örtlichen Grünen-Fraktion im Bezirksausschuss (BA) Untergiesing-Harlaching, mittels einer Seilbahntrasse über die Isar nahe dem Tierpark Hellabrunn den öffentlichen Verkehr zu entlasten, eine bessere Verbindung zwischen Harlaching und Thalkirchen über die Isar zu generieren und auch das grassierende Parkproblem rund um den Zoo besser zu regulieren – er scheint endgültig passé zu sein.

Zwar hatte das Stadtteilgremium einen entsprechenden Prüfantrag Ende letzten Jahres einstimmig begrüßt. Doch jetzt hat die Stadt ihr Veto schon in frühester Antragsphase eingelegt. Eine Einführung neuer Verkehrsmittel in das derzeitige Verkehrskonzept der Stadt sei nicht vorgesehen, heißt es in einer ablehnenden Stellungnahme des Planungsreferates an die Adresse des Bezirksausschusses.

Schon weil die Isarhangkante durchgängiges Schutzgebiet sei, komme ein Bau von notwendigen Masten und Zugängen dort nicht infrage. Auch im Bezirksausschuss meldete sich in der letzten Sitzung ein Bürger kritisch zu Wort. Aufgrund zeitweise »chaotischer Park- und Verkehrszustände rund um den Tierpark« sei eine Seilbahn zwar »durchaus ein begrüßenswerter Versuch einer Entspannung«, so der Bürger. Doch er hinterfragte gleichzeitig kritisch, ob denn eine Seilbahntrasse »auch wirkliche Entspannung für den Verkehr vor Ort« brächte. Zudem erlaube die hohe Naturschutzfunktion vor Ort wohl keine derartige Innovation. »Wo sollen denn die Stationen hin und sollen die Gondeln künftig über den Wohnhäusern schwingen?«, wollte der Isaranrainer wissen. Er forderte die Stadt vielmehr auf, mit einer »nachhaltigen Verkehrsplanung« in diesem Bereich die Zustände zu verbessern. Möglichkeiten gebe es aus Bürger-Sicht genug: Ungenutzte Freiflächen, Parkhausplanungen und auch eine mögliche Einbeziehung der örtlichen Kleingartenkolonien in die Planung vor Ort.

Vonseiten der CSU im Rat wurde erneut die Alt-Forderung eines Kombitickets für ÖPNV und Zoobesuchs laut. Dieser soll Besucher dazu bringen, für den Ausflug ins Reich der Tiere auf das eigene Auto zu verzichten und stattdessen auf dann kostengünstigere MVV-Angebote umzusteigen. »Das ließe sich doch nach dem Vorbild der Bavaria-Studios vollziehen, wo dieser Weg seit Langem beschritten wird«, argumentierte CSU-Mandatar Konrad Engl. Dieser Vorschlag sei bislang ebenso wie jener einer Vergrößerung der Parkplatzflächen an der Isar von der SPD verworfen worden. »Stimmt nicht«, widersprach SPD-Fraktionssprecherin Christa Knappik. Längst arbeite die Stadt an einem neuen Verkehrskonzept im Tierpark-Umgriff und an der Einführung eines Kombitickets. Sie teilte aber die Auffassung des Planungsreferates, eine Seilbahn vor Ort sei »unrealisierbar«.

Eine Einschätzung, die ihr Applaus vonseiten einiger im BA anwesender Bürger, aber auch aus Richtung der Grünen eintrug. »Das Ganze ist doch ein sehr komplexes Thema und nicht adhoc zu behandeln«, argumentierte Braren Braar (Grüne). Die unterschiedlichen Ansätze dürften nicht vermischt werden. »Die SPD mag diese Idee nur lustig finden – ist sie aber nicht«, so Braar. Er sprach sich für eine erneute Debatte im zuständigen Unterausschuss aus. Eine Forderung, der Günther Görlich (Freie Wähler) allerdings widersprach. Stattdessen solle die Stadt »endlich die Ergebnisse ihrer Vorortuntersuchungen detailliert offenlegen«. Eine Sicht, der auch die Mehrheit im Gremium entsprach. Seilbahn Ade, dafür will man die Stadt in Sachen alternativer Konzepte künftig mehr in die Pflicht nehmen. H.H

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