In der Knorrstraße beginnen in Kürze die Bauarbeiten für das Gymnasium München Nord. Das Besondere an der Schule: Künftige Spitzensportler sollen dort das Abitur erwerben.
Gymnasium München-Nord
Gymnasium München-Nord Themenseite zum Gymnasium München-Nord, Am Hart, an der Ecke Knorr-Rathenaustraße, das 2016 fertiggestellt sein soll
Angegliedert ist nämlich eine sogenannte Eliteschule des Sports. Fredy Hummel-Haslauer (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses Milbertshofen-Am Hart (BA 11), begrüßt die Errichtung des Gymnasiums im Viertel. Allerdings befürchtet er, dass der Bedarf damit noch nicht gedeckt ist.
Eine Baugrube ist auf dem ehemaligen Gelände der Kronprinz-Ruprecht-Kaserne bereits ausgehoben.
Mit dem Rohbau soll noch im Juni begonnen werden, heißt es in einem Stadtratsbeschluss vom 28. Mai. Um eine termingerechte Eröffnung des Gymnasiums im September 2016 zu ermöglichen, hat die Regierung von Oberbayern einem vorzeitigen Baubeginn zugestimmt und dafür im Rahmen einer Ausnahmeregelung Gelder in Höhe von 7,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, obwohl der Förderantrag durch den Freistaat offiziell noch nicht bewilligt ist. Grund für das zügige Handeln dürfte unter anderem der Tatsache geschuldet sein, dass es sich bei der Eliteschule für Sport um ein Prestigeprojekt handelt. Unterrichtet werden sollen dort Nachwuchstalente für den Profisport. Bislang gebe es diese spezielle Schulform im gesamten Bundesgebiet 41 Mal, drei der Schulen befänden sich in Bayern, berichtet Henning Gießen, Sprecher des Bayerischen Kultusministeriums. Der Unterricht werde flexibel gestaltet, so dass die Schüler ausreichend Zeit für Training und Wettkämpfe hätten. Zudem könne die Oberstufe auf drei Jahre verlängert werden.
Um die neue Schule in Milbertshofen besuchen zu können, muss man allerdings keine Sportskanone sein. »Es ist ein ganz reguläres Gymnasium«, erklärt Gießen. Die Eliteschule sei nur ein Teilbereich. In den drei zwei- und dreigeschossigen Flachbauten sollen insgesamt 900 bis 1.100 Schüler untergebracht werden, ein großer Teil wird voraussichtlich aus dem Münchner Norden stammen. »Wir sind sehr froh, dass wir diese Schule bekommen«, sagt BA-Chef Hummel-Haslauer: »Oftmals besuchen die Milbertshofener Kinder das Willy-Graf-Gymnasium.«
Die Versorgung des Münchner Nordens zählt laut Stadtratsbeschluss zu einem der ausschlaggebenden Kriterien bei der Wahl des Standorts. Mit dem anstehenden Bau eines Sportgeländes des FC Bayern in Freimann und dem Gymnasium mit Sportföderung könnte sich der Münchner Norden zu einem neuen »Sport-Schwerpunkt« in der Stadt entwickeln, meint Hummel-Haslauer.
Langfristig sei aber aus Sicht des BA auch das neue Gymnasium nicht ausreichend, um den Bedarf im Viertel zu decken. Mit dem geplanten Ausbau des Forschungs- und Innovationszentrums von BMW (FIZ) würden im Stadtteil viele hochwertige Arbeitsplätze geschaffen werden: »Wenn sich diese Leute hier niederlassen, erwarten sie gute Schulen für ihre Kinder in Wohnortnähe.« Der BA habe bei der Stadt bereits den Bau eines weitern Gymnasiums beantragt. Die Forderung sei jedoch abgewiesen worden mit dem Argument, dass auf dem Areal der Bayernkaserne im benachbarten Freimann ein weiteres Gymnasium in Planung sei. Zwar räumt Hummel-Haslauer ein, dass die Schule im Nachbarviertel den Bürgern seines Bezirks ebenso zugute komme. Denkbar sei jedoch, dass aufgrund der Bevölkerungsentwicklung dennoch der Bau eines weiteren Gymnasiums nötig werde. Die Schülerzahlen müsse man ganz genau beobachten. J. Stark