Haben Sie sich am Dienstag auch ungläubig gefragt, ob das alles nur ein Traum ist? Deutschland demütigt Brasilien mit 7:1 und zieht mit Pauken und Trompeten ins Finale ein! Nun, es ist tatsächlich passiert doch zum vierten Weltmeistertitel fehlt noch ein Schritt.
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München · Veranstaltungsorte mit Public Viewing Die Fußball-Weltmeisterschaft gemeinsam und im Freien verfolgen
Wenn aus deutscher Sicht alles wie gewünscht wird, darf am Sonntagabend so gegen 22.50 Uhr gefeiert werden. Auch ganz München ist schon im Finalfieber. Wie bereitet sich die Polizei auf ein Event dieser Größenordnung vor?
»Die Leute sollen feiern, wenn wir Weltmeister werden, dabei aber niemanden belästigen«, meint Peter Beck vom Polizeipräsidium München. Schon am Dienstag eigentlich war bereits der Mittwoch angebrochen ging es in München hoch her.
Auf der Ludwigstraße bildete sich ein Autocorso mit etwa 100 Fahrzeugen, die Leopoldstraße musste zwischen Münchner Freiheit und Siegestor gesperrt werden. Insgesamt feierten auf der Leopoldstraße etwa 20.000 deutsche Fans den sensationellen Sieg und das trotz Nieselregens und wenig sommerlichen 13 Grad Celsius. Für Sonntag sind die Prognosen indes kaum besser: Am Abend kann es gewittern, die Temperatur soll unter 20 Grad sinken. Das Wetter dürfte aber wohl kaum jemanden vom Feiern abhalten. Die Münchner Polizei sieht den möglichen Feierlichkeiten auf den Straßen relativ entspannt entgegen. Die Zahl der Beamten werde im Vergleich zu anderen Spielen vergrößert, meint Beck, besondere Vorkehrungen seien nicht geplant. Die Einsatzbesprechung stand bei Redaktionsschluss noch aus. »Wir haben genügend Erfahrung mit Fußballspielen«, sagt Beck, besonders die Kollegen in Schwabing. Die Leopoldstraße wird wieder für einen Autocorso gesperrt, auch an anderen öffentlichen Plätzen ist die Polizei auf Party eingestellt.
Alles in allem erwarten die Beamten keine Schwierigkeiten auch nicht im Falle einer Niederlage gegen Argentinien. »Es gibt keine großen Rivalitäten«, erklärt Beck. So sei es zum Beispiel im Olympiapark äußerst unwahrscheinlich, »dass sich 20.000 Argentinier unters Volk mischen.« Beim größten Public Viewing in der Landeshauptstadt steht das Stadion am Sonntag schon ab 19 Uhr offen für die große Finalparty. Bis zu 23.000 Fans können auf der überdachten Haupttribüne Platz nehmen, weitere 9.000 Zuschauer in der Arena vor der 140 Quadratmetern großen Videowand mitfiebern.
Damit in München aber auch wirklich alles friedlich bleibt, fordert Polizeisprecher Peter Beck alle Fußballbegeisterten dazu auf, sich nicht sinnlos zu betrinken. Nach dem Halbfinale am Dienstagabend stellte die Münchner Polizei eine »ungewohnt hohe aggressive Stimmung« fest, viele Feiernde seien stark alkoholisiert gewesen. Acht Personen nahmen die Beamten in Gewahrsam, zwei davon wegen Körperverletzung. Peter Beck rät allen Fans, Bierflaschen sowie Gläser unbedingt zuhause lassen und nicht in Flip-Flops auf die Straße zum Feiern zu gehen. Dann steht einem großem Fußballfest nichts mehr im Wege.
Jetzt muss nur noch ein Sieg der Löw-Elf her und das nicht ohne Münchner Einfluss: Mit Philipp Lahm, der in Gern aufwuchs, kann sich ein gebürtiger Münchner in die Geschichtsbücher eintragen. Lahm wäre der zweite Weltmeister-Kapitän aus der Isar-Metropole nach Franz Beckenbauer 1974. Mit Manuel Neuer, Jerôme Boateng, Mario Götze, Toni Kroos, Thomas Müller und Bastian Schweinsteiger könnten sich sechs weitere Spieler des FC Bayern ab Sonntag Weltmeister nennen dürfen. Von Benjamin Schuldt