Veröffentlicht am 22.07.2014 00:00

Aschheim · Der Aschheimer Hochspringer Tobias Potye will eine Medaille


Von red
Tobias Potye hat in dieser Saison schon 2,22 Meter übersprungen. Im Nachwuchsbereich ist das Weltspitze.	 (Fotos: privat)
Tobias Potye hat in dieser Saison schon 2,22 Meter übersprungen. Im Nachwuchsbereich ist das Weltspitze. (Fotos: privat)
Tobias Potye hat in dieser Saison schon 2,22 Meter übersprungen. Im Nachwuchsbereich ist das Weltspitze. (Fotos: privat)
Tobias Potye hat in dieser Saison schon 2,22 Meter übersprungen. Im Nachwuchsbereich ist das Weltspitze. (Fotos: privat)
Tobias Potye hat in dieser Saison schon 2,22 Meter übersprungen. Im Nachwuchsbereich ist das Weltspitze. (Fotos: privat)

Seit etwas mehr als einer Woche weilt Tobias Potye mit dem deutschen U20-Leichtathletik-Kader im Bundesstaat Oregon an der Westküste der USA. Nach einem einwöchigen Akklimatisierungs-Camp siedelten das Hochsprung-Talent vom FC Aschheim und seine Teamkollegen Anfang dieser Woche um nach Eugene zum legendären TrackTown, wo im vergangenen Jahr der Katarer Mutaz Essa Barshim als erster Athlet seit 2000 wieder die 2,40 Meter überspringen konnte und wo nun die U20-Weltmeisterschaften stattfinden.

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»Ein richtig geiles Gefühl, hier zu sein«, strahlte Potye nach seiner Ankunft. Der Aschheimer will hoch hinaus, als amtierender U20-Europameister gehört er zum Favoritenkreis auf eine Medaille. Keine 100 Meter von der Wettbewerbsstätte ist das deutsche Team untergebracht. Ganz besondere Impressionen für den 19-jährigen Potye: »Das ist eine Leichtathletik-Hochburg in den USA. Der Bau dieses Stadions hat die gesamte Szene vorangebracht.« Es sei seit der Ankunft ein ganz besonderes Gefühl, »weil man jetzt immer mehr in die richtige Stimmung kommt«. Die erste Woche sei noch einigermaßen entspannt gewesen, man habe noch Abstand zur WM gehabt, »jetzt merkt man, dass sich alles nur noch um das Große dreht.«

Neben Potye stellt das deutsche Team in Falk Wendrich aus Wattenscheid auch den U20-Vizeweltmeister. »Wir sind echt gut aufgestellt«, findet Potye, »das kann Eindruck auf die Konkurrenz machen und das müssen wir für uns nutzen.« In der Meldeliste stand der Aschheimer zunächst auf Rang fünf, nachdem er heuer als erster Nachwuchsathlet weltweit die 2,22 Meter hatte überspringen können. »Aber das heißt noch nichts«, bremst Potye die Erwartungen ein wenig, »die Leistungsdichte bei der U20 ist enorm, es gibt einige Jungs, die mittlerweile größere Höhen geschafft haben.« Und noch dazu habe er als Europameister keine Sonderstellung, schließlich gebe es auf den anderen Kontinenten auch starke Meister.

Als großes Ziel hat sich der Student das Erreichen des Finals vorgenommen. »Und der Traum von einer Medaille lebt natürlich auch.« Was es dafür braucht, merkte Pot­ye nach seiner Ankunft in den USA. Muskuläre Probleme machten ihm zu schaffen. »Das hat mich daran erinnert, was man alles bedenken muss, Ernährung und Temperatur sind wichtige Faktoren.« Nach der Einnahme von Magnesium und anderen Spurenelementen ging es schnell wieder besser.

Wie es so oft der Fall bei Sportlern ist, war auch bei Tobias Potye der Bruder der Wegweiser für die sportliche Karriere. »Man braucht einfach Sport, vor allem ich, weil ich so viel Power habe und sonst nicht ausgelastet bin.« Also schickten die ­Eltern Tobias als Grundschüler in den Leichtathletik-Verein, wo auch sein Bruder trainierte. Wie es üblich ist, startete er als Mehrkämpfer. Doch schnell kristallisierte sich das Talent für die Sprungdisziplinen heraus, Potye bringt dafür die perfekten Maße mit. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass er in seiner Freizeit gerne mal Basketball spielt.

Beim FC Aschheim findet ­Potye gute Bedingungen für sein Training vor. »Der Verein ist sehr wichtig für mich. Die Trainingsgruppe und das Umfeld müssen stimmen – und das tun sie. Das Klima ist einfach top, auch weil wir früher als Gruppe beim Mehrkampf aufgetreten sind.« Zwar könnte die Anlage an einigen Stellen noch moderner sein, meint Potye, insgesamt seien die Voraussetzungen aber ausreichend. Und mit seinen Trainern will er in den kommenden Jahren noch an »den vielen Schwachstellen arbeiten, ich kriege immer wieder das Feedback, dass wir noch lange nicht am Ende sind, dass ich noch sehr vieles besser machen kann.« Für den Moment aber gilt erst mal: Viel besser als eine Medaille bei dieser U20-WM ginge nicht.

Jan Lüdeke

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