Es ist ein nebliger, grauer Morgen, dieser erste Schultag des Schuljahres 2014/2015. Viele Schülerinnen und Schüler sind bereits eine halbe Stunde vor Schulbeginn gekommen.
Einige nur deshalb, um sich in dem neuen supermodernen Gebäude orientieren und sich im Klassenzimmer einen Platz aussuchen zu können.
Da hatten sie jedoch die Rechnung ohne die Kommunalpolitiker gemacht. Landrat Christoph Göbel und Unterschleißheims Bürgermeister Christoph Böck ließen es sich nicht nehmen und eröffneten die neue Fachober- und Berufsschule mit einem kleinen feierlichen Akt.
Landrat Christoph Göbel erinnerte sich noch an das Gelände vor dem ersten Spatenstich: »Damals waren wir noch auf unsere Vorstellungskraft und Architektenpläne angewiesen, um das neue Schulhaus zu visualisieren«, sagt Göbel und deutet auf die mächtige Fassade hinter sich.
Göbel ist sichtlich stolz auf die erste Berufliche Oberschule im Landkreis München. Auch acht Schüler aus dem Sehbehinderten- und Blindenzentrum (SBZ) in Unterschleißheim werden hier unterrichtet. Wir haben beim Bau auf Inklusion und Barrierefreiheit geachtet. Taktile Leitsysteme, Akkustikwände und Induktionschleife in der Aula helfen bei der Orientierung, so der Landrat weiter.
Mit modernster Ausstattung und engagierten Pädagogen sollen hier die Schülerinnen und Schüler in vier Fachrichtungen für das Berufsleben fit gemacht werden.
Christoph Böck begrüßte die Schüler herzlich an der neuen Schule und hob die besondere Stellung der FOS/BOS in der Schullandschaft hervor: »Die vier Ausbildungsrichtungen Wirtschaft und Verwaltung, Sozialwesen, Technik und Gestaltung erweitern das Bildungsangebot im Norden des Landkreises enorm«, so der Bürgermeister der Stadt Unterschleißheim. »Insbesondere die Fachrichtung Gestaltung ist einmalig im Landkreis und wird sogar nur an sieben weiteren Fachoberschulen in Bayern angeboten«, unterstreicht Böck die besondere Stellung der FOS/BOS.
Schließlich überreichte Christoph Göbel dem Schulleiter Ulrich Troll auf einem roten Samtkissen einen Schlüssel, der so gar nicht zu dem modernen Gebäude passen will, aber als Symbol gute Dienste leistet. Danach durchschneiden die beiden Politiker und der Schulleiter ein rotes Band und machen den Weg für Schüler- und Lehrerschaft frei.
Als die Schülerinnen und Schüler Richtung Eingang strömen, freut sich Schulleiter Ulrich Troll: »Genau dafür wird eine Schule gebaut, dass sie von jungen Menschen mit Leben erfüllt wird.« Knapp 540 Jugendliche bezogen an diesem Tag ihre Klassenzimmer. Künftig aber sollen in der Schule bis zu 1080 Schüler unterrichtet werden.