Veröffentlicht am 10.03.2015 00:00

Radweglücke in der Rosenheimer Straße: Bürger sind gegen Pläne der Stadt


Von red
Gefährliche Kreuzung Orleansstraße/Rosenheimer Straße: Anwohner aus Haidhausen kritisieren die Pläne der Stadt, die Fahrspuren zu verschmälern.	 (Foto: js)
Gefährliche Kreuzung Orleansstraße/Rosenheimer Straße: Anwohner aus Haidhausen kritisieren die Pläne der Stadt, die Fahrspuren zu verschmälern. (Foto: js)
Gefährliche Kreuzung Orleansstraße/Rosenheimer Straße: Anwohner aus Haidhausen kritisieren die Pläne der Stadt, die Fahrspuren zu verschmälern. (Foto: js)
Gefährliche Kreuzung Orleansstraße/Rosenheimer Straße: Anwohner aus Haidhausen kritisieren die Pläne der Stadt, die Fahrspuren zu verschmälern. (Foto: js)
Gefährliche Kreuzung Orleansstraße/Rosenheimer Straße: Anwohner aus Haidhausen kritisieren die Pläne der Stadt, die Fahrspuren zu verschmälern. (Foto: js)

Der Kompromiss der Rathaus-Koalition zur Schließung der Radweglücke in der Rosenheimer Straße hat auf der Haidhauser Bürgerversammlung keinen Anklang gefunden.

In mehreren Anträgen forderten Anwohner in der vergangenen Woche im Hofbräukeller am Wiener Platz eine Rückkehr zur älteren Variante der Stadtverwaltung, welche die Wegnahme von zwei Fahrspuren vorsieht. Das Planungsreferat kündigte an, beide Versionen noch vor der Sommerpause dem Stadtrat vorzulegen.

Seit vielen Jahren setzen sich der Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) und die Anwohner des Viertels schon dafür ein, in der Rosenheimer Straße, zwischen der Orleansstraße und dem Rosenheimer Platz, einen Radweg zu errichten. Die Strecke gilt als äußerst gefährlich, da sich die Radfahrer an der Kreuzung nach der Bahnunterführung in den Autoverkehr einfädeln müssen. Eine junge Radfahrerin verunglückte 2011 auf dem Teilabschnitt tödlich.

Wie die Stadtratsfraktionen der SPD und CSU das Problem nun lösen wollen, gefiel den Teilnehmern der Bürgerversammlung jedoch nicht. Der Entwurf sieht vor, die vier Fahrspuren von derzeit 3,15 Metern auf 2,85 Meter zu verschmälern. Auf der so gewonnenen Fläche sollen in beiden Richtungen 1,50 Meter breite, abmarkierte Fahrradstreifen und Parkplätze für den Lieferverkehr eingerichtet werden, die nachts auch von den Anwohnern genutzt werden können.

Der Erhalt der Fahrspuren gehe zulasten der Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern, die dann mit weniger Platz auskommen müssten, rügte ein Anwohner. Er beantragte, das ursprüngliche Konzept des Planungsreferats umzusetzen, bei dem für die Schaffung des Radwegs auf beiden Seiten je eine Spur für die Autofahrer entfallen würde. Der Verkehr sei auch zu bewältigen, wenn man auf die Fahrstreifen verzichte. Der Stadtrat solle die Pläne der SPD und CSU sofort fallen lassen, forderte Johannes Reetz, Anwohner aus der Rosenheimer Straße und Mitglied im Ortsverband Au-Haidhausen der Grünen: »Diese Variante nutzt nur den Autofahrern.« Ärgerlich sei zudem, dass in dem Entwurf zahlreiche Baumfällungen geplant sind. Insgesamt wurde die Realisierung des älteren Verkehrskonzept des Planungsreferats dreimal beantragt, die Versammlungsteilnehmer stimmten jeweils mit großer Mehrheit zu.

Horst Mentz, Abteilungsleiter Verkehrsplanung beim städtischen Planungsreferat, erklärte derweil, der Vorschlag der Rathauskoalition müsse erst noch geprüft werden. Die Planungen für die Einrichtung des Radwegs bei gleichzeitiger Wegnahme der Fahrspuren seien

inzwischen abgeschlossen. »Aber mit der zweiten Idee sind wir noch nicht so weit«, sagte Mentz. Die Einwände aus der Bürgerversammlung würden aber in die Prüfung mit einfließen, versicherte der Abteilungsleiter. Bis zur Sommerpause wolle die Verwaltung dem Stadtrat beide Konzepte zur Entscheidung übergeben.

BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will (SPD) mahnte indes, man müsse bei dem Vorhaben auch an die benachbarten Bezirke denken. Der Bezirksausschuss Berg am Laim (BA 14) befürchte nämlich, dass eine Reduzierung der Fahrspuren in der Rosenheimer Straße in seinem Gebiet zu Staus führen könne, berichtete sie. Berücksichtigen müsse man außerdem die Interessen der Gewerbetreibenden, für die genügend Flächen für die Anlieferung und ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen müssen. Das Ziel sei eine Lösung, die den Bedürfnissen aller Beteiligter gerecht werde. Julia Stark

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