Die Bagger im künftigen Stadtquartier Prinz-Eugen-Park an der Cosimastraße sind im Einsatz: Die alte Sporthalle wird in den kommenden Wochen komplett abgerissen.
Bogenhausens neues Stadtviertel am Prinz-Eugen-Park
Bogenhausen · Neues Stadtviertel am Prinz-Eugen-Park Themenseite zur Entstehung des neuen Wohngebiets, mit Geschäften, Kindergarten und einem Bürgerhaus sowie einem Alten- und Service-Zentrums
Es wird Platz geschaffen für das 38 Millionen Euro verschlingende Großprojekt Ruth-Drexel-Grundschule, das Herzstück des Wohnviertels für rund 4.500 Menschen. »Ab Juni beginnen die Aushub- und folgend die Bauarbeiten für die Schule, die neue Sporthalle und die Tiefgarage«, erläutert Dagmar Rümenapf, Pressesprecherin im Baureferat, den weiteren Ablauf.
Ende Januar hatte der Stadtrat den Auftrag und die Genehmigung für die Errichtung der dreizügigen Grundschule mit Räumen für eine ganztägige Betreuung sowie einer Dreifachsporthalle mit Tribüne und Verbindungsgang zur Schule im Untergeschoss, Freisportanlagen und Tiefgarage erteilt.
Mit dem Bau der Schulgebäude soll noch im dritten Quartal begonnen werden. Zeitgleich zwecks »kompakter Abwicklung« erfolgt die kalkuliert 18 Monate dauernde Sanierung der Schwimmhalle samt Fertigung eines neuen barrierefreien Eingangs. Bei den Terminen gibt es keine Puffer, wurden wegen der Dringlichkeit von den Fachleuten »Planungs- und Bauablauf straff organisiert und so knapp wie möglich bemessen«.
Die Ruth-Drexel-Grundschule an der gleichnamigen Straße benannt nach der 2009 verstorbenen bayerischen Theater- und Filmschauspielerin ist eine von vier neuen Grundschulen in München, die auf Basis eines Realisierungswettbewerbs in einem modularen System errichtet werden. Für diese Bauweise wurde eigens eine sogenannte modulare Lernhauseinheit entwickelt. Die Gründe dafür: Minimierte Bauzeiten, um rechtzeitig den Unterrichtsbetrieb aufnehmen zu können, und reduzierte Kosten.
Eine der drei entstehenden Lernhauseinheiten umfasst vier Unterrichtsräume, zwei Räume für die ganztägige Betreuung, ein Arbeitszimmer für die Lehrkräfte und das Betreuungspersonal, eine Sanitäreinheit und Garderoben. Über einen Flur gehts in den natürlich belichteten Pausenbereich, der hinsichtlich Akustik und Beleuchtung wie ein Unterrichtsraum ausgestattet ist und zwecks vielseitiger Nutzung wie beispielsweise Gruppenarbeiten flexible Wände hat.
Im Gebäude gibts im Erdgeschoss die »Zentrale« den Eingangsbereich, den Speisesaal, eine Küche, den Mehrzweck- und den Musikraum. »Durch das Zusammenschalten«, so die Beschreibung, vom Speisesaal mit dem Mehrzweckraum wird eine Versammlungsstätte gebildet, die allseits stets als Aula bezeichnet wird. Dieser Saal hat »eine lichte Raumhöhe von 3,40 Meter im Zuschauer- und 3,55 Meter im Bühnenbereich« und bietet 300 Personen Platz. Für eine Veranstaltung kann der Eingangsbereich mit Foyer, Garderoben und WC-Anlagen vom Schultrakt, der übrigens eine Photovoltaikanlage erhält, abgetrennt werden.
Der Bezug der ersten rund 600 von etwa 1.800 Wohnungen auf dem knapp 30 Hektar großen Areal der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne ist für 2018 vorgesehen. Daher muss, so die Angabe des Referats für Bildung und Sport, die Anlage bis zum Beginn des Schuljahres 2017/18, also Mitte September 2017, fertiggestellt sein.
Die Aufwendungen für den Komplex belaufen sich auf rund 38 Millionen Euro. 22,6 Millionen Euro verschlingt der Schulbau mit den Räumen für die ganztägige Betreuung, 11,1 Millionen Euro werden für den Bau einer Dreifachturnhalle mit der Zuschauertribüne für 170 Personen sowie für die Freisportanlagen angesetzt und 3,1 Millionen Euro für die Maßnahme Tiefgarage. Hinzu kommen 1,23 Millionen Euro für den Abbruch der bestehenden Sporthalle und den Neubau des Zugangs zur vorhandenen Schwimmhalle. H. G. Blessing