Was lange währt, wird endlich gut zumindest in der Haupt-/Bezirksstraße in Unterschleißheim.
die neue Straßenunterführung unter der Bahnlinie München Freising Landshut feierlich eröffnet. Die Unterführung ist barrierefrei sowie fußgänger- und fahrradfreundlich angelegt. Die Fahrbahnmarkierung ist hier auch noch ganz frisch. Ab sofort verbindet sie die beiden Ortsteile Unterschleißheim und Lohhof.
Hunderte Bürger strömten zur Eröffnung des Bauprojektes. Bei zünftigem Schweinsbraten und Blasmusik feierten sie ihre neue Unterführung. Christoph Böck, Erster Bürgermeister der Stadt Unterschleißheim, eröffnete die Unterführung dann offiziell und verpackte deren langen Planungsprozess in der Geschichte von Asterix und Obelix und dem »Großen Graben«. Schließlich war der Weg bis hierher mitunter steinig. Der Asterix-Band sei 1980 erschienen, »in einem Zeitraum als in unserem Dorf das erste Mal eine Straßenunterführung diskutiert wurde«, sagte Böck.
Die Trennung habe seit einigen Jahren für einigen Frust im Dorf Unterschleißheim gesorgt, ergänzte der Erste Bürgermeister. »Und wenn man ganz genau hinhört, dann kann man manchmal hören, wie die Dorfbewohner leise vor sich hin schimpfen.« Die Bahn kündigte zudem 1990 an, die Gleise durch Unterschleißheim vierspurig auszubauen, so Böck. Eine neue Lösung musste her und so gründete sich eine Dorfinitiative. Es folgten hitzige Diskussionen jahrzehntelang. Die Umsetzung der Unterführungslösung wurde auch durch zwei Bürgerentscheide gestoppt. Für ihn sei die Straßenunterführung endgültig gestorben, gab der damalige Bürgermeister Rolf Zeitler damals resigniert zu Protokoll.
Im Jahr 2010 kam dann der Durchbruch für das Millionenprojekt: Denn nach dem endgültigen Stadtratsbeschluss und der Sicherstellung der Finanzierung waren auch die letzten Hürden für die Umsetzung genommen. »Kaum ein Projekt wurde über Jahrzehnte hinweg von den Unterschleißheimer Bürgern und dem Stadtrat so lange und intensiv diskutiert wie der Bau
der Straßenunterführung am Bahnübergang Bezirks-/Hauptstraße«, sagte Böck. Das Projekt verursachte Baukosten in Höhe von 11,6 Millionen Euro. Böck: »Sie ist jeden Cent wert«. Die Gesamtkosten teilen sich DB Netz AG, die Stadt Unterschleißheim und die Bundesrepublik Deutschland.
Mit dem Bau begonnen wurde im Februar 2014, im Juni dieses Jahres wurde der Bahnübergang und das Bahnwärterhäuschen zurückgebaut. Nun sei die Baumaßnahme schon früher beendet als ursprünglich geplant, so Böck. Die Hauptverkehrsroute solle von der Bezirksstraße über die Dieselstraße hin zur Carl-von-Linde-Straße führen. Tägliche Staus und Wartezeiten sollen an diesem Verkehrsknoten nun Geschichte sein.
Auch Erich Brzosa von der DB und die stellvertretende Landrätin Annette Ganssmüller-Maluche gratulierten zur Eröffnung. Anschließend segneten Pfarrerin Kittlaus und Pfarrer Streitberger die Unterführung und mahnten auch zur Rücksichtnahme im Straßenverkehr. In den nächsten Wochen soll der bisher benutzte beschrankte Bahnübergang, etwa 130 Meter nördlich von der neuen Unterführung entfernt, von der Bahn zurückgebaut werden. »Wir sind jetzt auch Untermgleisheim,« scherzte der Bürgermeister abschließend. Christine Henze