Neben den Turnhallen an der Realschule in Ebersberg und der Seerosen-Schule in Poing sowie der unregelmäßig belegten Notunterkunft am Gymnasium Vaterstetten muss nun auch die Turnhalle am Gymnasium Kirchseeon zumindest vorübergehend zur Unterbringung von Asylbewerbern genutzt werden.
»Die Turnhallen der Landkreisschulen sind in der sich zuspitzenden Situation leider die einzige Möglichkeit, kurzfristig Asylbewerbern ein Dach über dem Kopf zu geben. Wöchentlich werden unserem Landkreis ab dieser Woche 30 Flüchtlinge zugeteilt, bisher waren es 21«, erklärt Landrat Robert Niedergesäß. »Ich sehe, verstehe und bedaure die Probleme, die sich für die Schulen und die Vereine, die diese Hallen nutzen ergeben, aber wir stehen mit dem Rücken zur Wand und haben kurzfristig leider keine Alternative«, so der Landrat. »Selbstverständlich bemühen wir uns, so schnell wie möglich andere Unterbringungskapazitäten zu schaffen, können aber kein definitives Ende in Aussicht stellen«, so Niedergesäß. Erst im Herbst kann voraussichtlich mit der Errichtung einer größeren Unterkunft für etwa 100 Asylbewerber in Vaterstetten begonnen werden. Mittlerweile hat Vaterstetten ein weiteres Grundstück für gut 100 Asylbewerber vorgeschlagen. Der Landrat versteht auch den aufkommenden Unmut in der Bevölkerung und ist über die wöchentlichen Zwangszuweisungen alles andere als erfreut. »Die Entwicklung überrollt uns, den Landkreis, die Gemeinden und auch die Helferkreise werden mittlerweile arg strapaziert, lange geht das nicht mehr gut,« so der Landrat. Dennoch bittet Niedergesäß die Bevölkerung um Verständnis und Besonnenheit. »Wir müssen das unsere tun, die ankommenden Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen und sie für die Dauer ihres Aufenthalts bei uns gut zu betreuen.«