Dass er so schnell als Lebensretter gebraucht wird, damit hatte Kevan Neuss (22) aus Aschheim nie und nimmer gerechnet. Nach einem Vortrag der Deutschen Knochenmarkspenderdatei DKMS an seiner Berufsschule ließ er sich im November 2013 als Stammzellspender registrieren.
Typisierungsaktion für Rinah aus Aschheim
Werden Sie Lebensretter! Typisierungsaktion für die zwölfjährige Rinah aus Aschheim
Bereits zehn Monate später im September 2014 erhielt er per Post eine Anfrage, ob er nach wie vor als Spender zur Verfügung steht. Für Kevan gab es kein Zögern. Innerhalb weniger Tage waren die Termine für die Erstellung eines neuen Blutbildes beim Hausarzt und die Voruntersuchung in der Tübinger Entnahmeklinik vereinbart. In Tübingen überprüfte der behandelnde Arzt auch Kevans körperliche Verfassung noch einmal sehr detailliert. Des Weiteren wurde er ausführlich über die Stammzellspende, das Verfahren und mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt.
Am 28. Oktober vergangenen Jahres war es dann soweit. In Tübingen erfolgte die Entnahme der Stammzellen bei dem 22-Jährigen aus dem fließenden Blut; das ist mit 80 Prozent am häufigsten angewandte Verfahren. Deutlich seltener und in Abhängigkeit vom zu behandelnden Patienten erfolgt sie über eine Knochenmarkspende. Um die Stammzellen in seinem Blut anzureichern, musste sich Kevan vorher fünf Tage lang ein Medikament in die Bauchdecke spritzen. Auf der Station selbst lag er etwa fünf Stunden. Über einen Handrücken wurde ihm das Blut entnommen, nach erfolgreichem Herausfiltern der Stammzellen wurde es ihm über den anderen Handrücken wieder zurückgeführt. »Die Einstichstellen haben ein bisschen weh getan, aber das war schon alles von den möglichen Nebenwirkungen wie grippeähnlichen Symptomen habe ich auch die Tage zuvor null komma nichts gespürt«, so der Aschheimer. Seiner sofortigen Heimreise nach der ambulanten Entnahme stand damit nichts im Wege. Wenige Tage später war die Nachbildung der Stammzellen in seinem eigenen Körper schon wieder abgeschlossen.
Kurz darauf erfuhr Kevan, dass mit seinen Stammzellen ein 47-jähriger Mann aus Ungarn behandelt wird. Die Transplantation der Stammzellen muss innerhalb von 72 Stunden erfolgen. Soviel weiß Kevan heute: Für den Ungarn verlief die Spende erfolgreich. »Schön ist, dass mich die DKMS regelmäßig über die Entwicklungen bei meinem genetischen Zwilling informiert.«. Ein erster persönlicher Kontakt zwischen den beiden ist noch unter Wahrung der Anonymität bereits hergestellt. Kosten sind Kevan bei keinem einzigen der Termine entstanden. Jetzt braucht die zwölfjährige Rinah aus Kevans Nachbarschaft in Aschheim dringend einen Stammzellspender. Jeder Einzelne zählt für das lebenslustige Mädchen. Für Kevan steht außer Frage, käme er in seinem Leben nochmals als Spender in Frage: »Ich würde keine Sekunde zögern.« So einfach kann jeder zum Lebensretter werden. Am Sonntag, 26. Juli, findet im Aschheimer Feststadl, Eichendorffstraße 10, von 10 bis 15 Uhr eine Registrierungsaktion der DKMS statt. Jeder kann die Stammzellen haben, die Rinah das Leben retten können.
Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.Help4Rinah.de oder per E-Mail an info@help4rinah.de