Seit Donnerstag (30. Juli) locken interessante Konzerte wieder zum Theatron-Musiksommer in den Olympiapark. Doch in diesem Jahr gibt es eine Einschränkung: Getanzt werden darf vor der Bühne nicht.
Genau das kritisiert nun Leo Meyer-Giesow von der ÖDP Milbertshofen-Am Hart und fordert, das Tanzverbot im Theatron aufzuhebe. »Seit 1972 feiern hier die Münchner und ihre Gäste ausgelassen und nah an den Bands«, berichtet Leo Meyer-Giesow. Diesmal habe es jedoch bereits am ersten Abend zwischen Ska, Rock und Jazz erhebliche Misstöne gegeben. Auf DIN-A4-Schildern sei in akkuraterBürokraten-Schrift zu lesen gewesen: »Betreten verboten!« und »Bitte während der Konzerte sitzenbleiben«. Die Tanzfläche sei mit Absperrgittern eingezäunt gewesen, »als ob Hooligans ausgesperrt werden müssten«, kritisiert Meyer-Giesow.
Als die neue Security auch noch vorgeschrieben habe, ob man die Füße links oder rechts ausstrecken darf, platzte einem älteren Fan der Kragen: »Seit 40 Jahren hab ich meine Füße hier, da waren Sie noch nicht mal geboren«, habe er gesagt.
Leo Meyer-Giesow von der örtlichen ÖDP zeigt sich entrüstet: »Der Olympiapark wurde von seinen Urhebern als frei zugängliches weltläufiges Demokratisches Grün geplant und nicht als piefige Mietskaserne mit Betreten verboten!-Schildern.« Zudem empört das Tanzverbot den ÖDP-Politiker: »Der eintrittsfreie Rocksommer bietet gerade Jugendlichen mit kleinem Geldbeutel die Gelegenheit, ihren Bewegungsdrang kreativ in Tanz umzusetzen, statt zu randalieren oder nur den Joystick zu bedienen. Einfach die Tanzfläche zu sperren, das geht gar nicht.«
»Aufgrund der neuen Sicherheitsauflagen der Stadt für das Theatron muss das Betreten der kleinen Fläche vor der Bühne untersagt werden«, sagt Antonio Seidemann von EurArt (Festivalleitung) gegenüber dieser Zeitung. Deshalb wurde die Fläche auch eingezäunt und die Schilder angebracht. »Das bedauern Musiker und Zuschauer gleichermaßen«, ergänzt er. Die Auflagen treten erstmals in diesem Jahr in Kraft.
»Die Zuschauer müssen während der Konzerte leider sitzenbleiben.« Zudem wurde die Zahl der Security erhöht. Dass Zuschauern ihre Fußstellung diktiert wird, könne sich Seidemann nicht erklären. Fakt sei aber, dass die Fluchtwege frei bleiben müssen. Derzeit suche man wie der Olympiapark nach einer anderen Lösung, sagt Seidemann abschließend.
Christine Henze