Veröffentlicht am 25.08.2015 00:00

Haar · Professionelle Baseball Europaliga ist im Kommen


Von red

Aufregende Zeiten stehen dem europäischen Baseball bevor. Bereits Anfang des Jahres wurde die »European Association of Professional Baseball« gegründet. Der Startschuss für eine europäische Liga, wie die Champions League im Fußball oder die NFL Europe im American Football.

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Die »Euro League Baseball«, wie die Liga sich nennt, wurde von einer Auswahl an führenden Clubs in Europa gegründet. Präsident ist der Holländer Wim van den Hurk, der eine Euroliga als notwendiges Mittel sieht, um im europäischen Baseball den nächsten Schritt zu machen: »Das Potenzial in Europa ist riesig und der Markt ist enorm.«

Die Euro League Baseball soll bereits 2016 mit 10 Teams an den Start gehen: Senart Templiers (FRA), Rouen Huskies (FRA), Hoofdorp Pioneers (NL), Rotterdam Neptunus (NL), Draci Brno (CZ), San Marino (ITA), Unipol Bologna (ITA), Buchbinder Legionäre Regensburg (GER), Bonn Capitals (GER). Gespielt werden 32 zusätzliche Spieltage zur nationalen Liga. Die Spiele werden montags bis donnerstags als Nightgames unter Flutlicht ausgetragen.

Auch die München-Haar Disciples wurden von den Verantwortlichen angesprochen Teil der Euroleague zu werden. »Das ist natürlich erst mal eine Ehre überhaupt gefragt zu werden. Das heißt, dass Haar nicht nur auf nationaler Ebene bereits ein Begriff ist, sondern auch über Landesgrenzen hinaus Eindruck geschaffen hat – definitiv eine Bestätigung unserer harten Arbeit«, freut sich Coach Mitch Stephan. 1. Vorsitzender Todd Covell sieht als Unternehmer die Chance: »Die Euroleague kann den gesamten Verein auf ein komplett anderes Level bringen. Das ist aufregend!« Deshalb war es keine Frage für die Verantwortlichen der München-Haar Disciples diesen Schritt zu gehen und dem Verband EAPB beizutreten. Dies bedeutet aber noch nicht, dass die Disciples bereits 2016 in der Liga teilnehmen werden. »Die EAPB hat sich vorerst für Regensburg und Bonn als deutsche Vertreter in der Liga entschieden. Wir sind auf der Warteliste und sind im Falle eines Rückzugs oder einer Erweiterung der Liga mit dabei«, erklärt Stephan »Aber wir sind mit stimmberechtigt und können das Geschehen mit beeinflussen.« Vorstand Covell wäre gerne von Anfang an mit dabei gewesen: »Natürlich würden wir gerne gleich 2016 starten.«

Einen verzögerten Start sieht Vorstandsmitglied Sepp Dietl aber ganz und gar nicht negativ: »Die EuroLeague ist eine interessante Entwicklung und der logische Schritt um Baseball in Europa auf das nächste Level zu bringen. Deshalb werden und müssen wir die Zeit bis zur aktiven Teilnahme am Spielbetrieb der EuroLeague nutzen, um die damit verbundenen Herausforderungen als Verein meistern zu können und die

entsprechenden Voraussetzungen dafür zu schaffen.« Aus sportlicher Sicht ist die Euroleague eine wahre Herausforderung. Vor allem die Profiteams aus Holland und Italien gelten als enorm stark. Mit dem jetzigen Kader der Disciples wäre eine erfolgreiche Teilnahme wohl nicht möglich, vor allem im Pitchingbereich muss bei teilweise sechs möglichen Spielen in einer Woche deutlich mehr Tiefe vorhanden sein.

Die Regularien hinsichtlich Ausländerbegrenzungen sind noch nicht entschieden. »Hier gibt es viele Ideen und Möglichkeiten einer Kadererweiterung, die das finanzielle Budget der Teams nicht sprengt, z.B. die Ergänzung durch Spieler von Teams, die nicht in der Euroleague teilnehmen oder Spieler, die bei einem MLB Team unter Vertrag stehen, aber in Europa Spielzeit sammeln sollen«, erklärt Stephan. Ähnliche Zusammenarbeit betreibt MLB schon mit der Australian Baseball League.

Wie die Euro League Baseball am Ende im Detail abläuft ist abzuwarten. Was feststeht ist, dass die München-Haar Disciples ihren Fuß in der Tür haben und schon bald auf der ganz großen Bühne mit dabei sein könnten.

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