Giesing München ist weltoffen, eine Stadt mit Herz und ein Anziehungspunkt für viele Kulturen. Hier leben Menschen aus über 180 Nationen.
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In Giesing sind 45 Prozent Zuagroaste mit Migrationshintergrund. Durch den Zuzug nach München und jetzt durch die Flüchtlinge in Giesing in der McGraw Kaserne werden es stetig mehr. Eine gelebte Willkommenskultur würde den Austausch zwischen den Kulturen leichter und das Leben für alle
Bewohner Münchens besser machen. Ohne falsche
Berührungsängste können neue Formen internationaler Gastfreundschaften und Patenschaften entstehen. Im Nachbarschaftstreff am Walchenseeplatz ist das seit dem 1. Juni mit dem interkulturellen Nachbarschaftsprojekt »Ein Teller Heimat Küche der Sehnsucht« zur Wirklichkeit geworden.
Bei »Ein Teller Heimat Küche der Sehnsucht« werden monatlich Flüchtlinge aus der McGraw Kaserne und Giesinger Nachbarn zum gemeinsamen kochen und genießen in den Nachbarschaftstreff eingeladen. Jedes Mal ist ein anderes Land mit seinen kulinarischen Besonderheiten an der Reihe, erzählt Torsten Müller, Projektassistent vom Nachbarschaftstreff. Nach Syrien ist nun für den 7. September Pakistan geplant. Die Flüchtlinge haben bei »Ein Teller Heimat« die Gelegenheit ihre nationalen Leibspeisen zuzubereiten und ihren Giesinger Nachbarn vorzustellen.
In der Erstaufnahmeeinrichtung der McGraw Kaserne in Giesing leben derzeit 300 Flüchtlinge. Sie können sich nicht selbst verpflegen, für die meisten ist dies also »seit langer Zeit« die erste Chance, ihre eigenen Gerichte wieder einmal zu genießen. Da Kultur bekanntlich durch den Magen geht, ist »Ein Teller Heimat« ein Türöffner zum gegenseitigen Austausch, auch wenn die Sprache häufig erst einmal eine Barriere ist. »Mit dem letzten Koch habe ich mich bestens über Google-Translate verständigt. Und das Essen selbst bot sich auch gleich als leichtes Gesprächsthema an«, erzählt Müller begeistert.
Das Projekt bietet aber noch viel mehr als »nur« ein gemeinsames Essen. Es ist auch ein Kulturabend, um mehr über die Menschen in der McGraw Kaserne zu erfahren. Giesinger können neue Kulturen kennen und »schmecken« lernen und die Flüchtlinge dabei München kennen und vielleicht sogar lieben lernen.
Das Projekt »Ein Teller Heimat« wurde von mehreren Giesinger Bürgern federführend unter Angelika Feigenbutz ins Leben gerufen und in den Räumlichkeiten im Nachbarschaftstreff und durch die finanzielle Förderung des örtlichen Bezirksausschusses tatkräftig unterstützt und umgesetzt.
»Ihre Mithilfe ist dabei ausdrücklich erwünscht. Es werden Musiker, Künstler, Dolmetscher, Migranten, die sich mit der Landeskultur auskennen, Erzieher, Fotografen, Designer und und und gesucht.«
Wer bei diesem Projekt mithelfen, kochen oder auch nur essen möchte, kann sich unter eintellerheimat@nbt-am-walchenseeplatz.de melden. Ein Unkostenbeitrag pro Abend und Person trägt dazu bei, dass das Projekt auch in Zukunft fortgeführt werden kann. Auch Spenden für das Projekt sind gern gesehen«, so Müller. »Bis jetzt sind sechs Veranstaltungen fest geplant«, berichtet Müller weiter und gibt der Hoffnung Ausdruck, dass das Projekt eventuell bis zu einem Jahr verlängert wird. »Denn, das Projekt wird super von allen Seiten angenommen.« Das nächste Vorbereitungstreffen findet am 1. September im Nachbarschaftstreff am Walchenseeplatz (Bayrischzeller Straße 5) statt. red