Das Städtische Klinikum München Schwabing stellt seit Sonntag, 6. September zwei Gebäudebereiche auf dem Klinikareal, die teilweise ungenutzt waren, für die medizinische Erstversorgung von Flüchtlingen zur Verfügung.
Insgesamt stehen rund 140 Betten bereit. Im Schnitt kommen seitdem rund 100 meist geschwächte Flüchtlinge vom Hauptbahnhof in das Klinikum Schwabing, bevor sie in der Regel nach einem eintägigen Aufenthalt weiter in die zuständige Erstaufnahmeeinrichtung gefahren werden.
Vor Ort versorgen Mitarbeiter und freiwillige Helfer die Flüchtlinge mit Essen und benötigten Hygieneartikeln wie beispielsweise Seife,
Babywindeln, Zahnbürsten oder Schlafanzügen und bei Bedarf mit frischer Kleidung aus der Kleiderkammer.
Nach dem Erstscreening am Hauptbahnhof werden alle eintreffenden Menschen zunächst noch einmal medizinisch gesichtet. Bei Bedarf erfolgt eine weitere medizinische Untersuchung und Behandlung in den jeweiligen Fachabteilungen soweit erforderlich.
»Die meisten Flüchtlinge sind erschöpft oder traumatisiert. Sie brauchen vor allem Schutz und Unterstützung! Deshalb freue ich mich, dass wir durch die temporäre Unterbringung hier einen kleinen Teil dazu beitragen können. Auch wenn es sich meist um leichtere Krankheiten handelt, für die ein längerer Krankenhausaufenthalt nicht zwingend erforderlich wäre, stellen wir neben der Unterbringung natürlich auch unsere medizinische Versorgungsinfrastruktur zur Verfügung«, so der Schwabinger Klinikleiter Günter Milla.
Eine Beeinträchtigung des parallel laufenden Klinikalltages und der Notfallversorgung ergibt sich nicht.
Aufgrund des geplanten Neubaus einer hochmodernen Kinderklinik auf dem Areal ab Mitte 2016 , konnten die aktuell nur teilweise genutzten Gebäude entsprechend schnell für die Unterbringung vorbereitet und genutzt werden.