Sie haben gehämmert, geschwitzt, gespielt, gebastelt, einen Flohmarkt veranstaltet, riesigen Spaß gehabt und am Schluss auch noch was Gutes getan:
Die gut 200 Kinder des diesjährigen Haarer Abenteuerspielplatzes und ihre Eltern spendeten für den örtlichen Flüchtlingshelferkreis. 264 Euro kamen zusammen.
Auf dem Freigelände am Wieselweg findet schon seit Jahrzehnten in der ersten Ferienwoche ein Abenteuerspielplatz statt traditionell veranstaltet von den drei Haarer Jugendhäusern Boni, Dino und Route 66. Passend zu den Temperaturen stand die Hüttenbau-Aktion heuer unter dem Motto »SaHAARa«. Eine Neuerung war jedoch der Flohmarkt, den die Kinder in diesem Jahr am letzten Tag veranstalten durften. Die Standgebühr war für die Flüchtlingshilfe in Haar vorgesehen: 64 Euro hatten die Kinder insgesamt gespendet.
Jugendliche Helfer gaben Elternspende weiter
Am gleichen Abend, an dem traditionell die Eltern zum Abschlussfest der Abenteuerwoche erscheinen, ging dann nochmal die Sammelbüchse rum. »Eigentlich verwenden wir das Geld immer für ein gemeinsames Essen der ehrenamtlichen Helfer«, erklärt Tanja Probst vom Freizeitheim Dino. Doch in diesem Jahr gaben die gut 20 Helfer (allesamt Stammbesucher der drei Haarer Jugendhäuser bzw. ehemalige Jugendliche) das Geld weiter: 200 Euro landeten so zusätzlich im Spendentopf. »Die Eltern fanden diese Entscheidung gut und bemerkenswert«, weiß Stephanie Kühn vom Jugendkulturhaus Route 66. Sogar so gut, dass eine Mutter spontan alle Helfer trotzdem auf ein Essen einlud als Dankeschön für die viele Mühe und das tolle Engagement. Abgerundet wurde das Fest von einem Auftritt der Flüchtlingsband, die sich über den Sommer im Jugendkulturhaus Route 66 gefunden hatte. Passend dann auch das Ohrwurm-Lied des Abends: »Dankschön« rappten die Jungs, während ihre kleinen Fans bereits die coolen Moves der Sänger imitierten.
In Empfang nahm das Geld nun Eva Eggemann, die Koordinatorin des Helferkreises. »Gerade für spontane kleinere Anschaffungen oder Ausflüge ist das super«, freut sie sich und erzählt mit Begeisterung von einer Schultüten-Aktion, die der Helferkreis für alle Asylbewerber, die in die Schule gestartet sind, gemacht hat. Dabei war es egal, ob ein Kind oder ein Erwachsener begonnen hat, die Schulbank zu drücken er bekam eine Schultüte, selbstgebastelt und von den Helfern gefüllt. Aber auch spontane Ausflüge, wie erst letztens in einen Zirkus oder die Anschaffung einiger Bücher seien mit dem Geld zu machen.
Hilfsbereitschaft
in Haar
»Die Hilfsbereitschaft in Haar ist wirklich unglaublich toll«, sagt Eva Eggemann. Es haben sich wirklich sehr viele Menschen gemeldet, die mithelfen wollen. Aber auch wenn man im Moment sehr gut aufgestellt ist beim Haarer Helferkreis, so müsse man doch mittel- und langfristig planen: Wenn dann durch die fertiggestellten Unterkünfte mehr Asylbewerber fest in Haar untergebracht sind, wird wieder jede helfende Hand gebraucht. Doch die Koordinatorin ist da äußerst zuversichtlich.