Er ist einer der ganz großen Träger der Jugendhilfe im Kreis Erding: Der Verein »Brücke«, vor 30 Jahren gegründet, ist heute aus vielen Bereichen gar nicht mehr wegzudenken.
Er übernimmt an vielen Schulen im Kreis die Schulsozialarbeit, ist in schwierigen Lagen für Jugendliche da und hat gleich zur Gründung 1985 das Thema »Bewährungshilfe« in sein Tätigkeitsfeld aufgenommen. In diesen Bereich gehört auch das schwierige Feld »Täter-Opfer-Ausgleich«. Obendrein sind die Mitarbeiter in Sachen »Mobile Schulhilfe« unterwegs, organisieren »vertiefte Berufsorientierung«, beackern das ganze Feld »Soziale Gruppenarbeit« auch über den Landkreis Erding hinaus.
Allein die Schulsozialarbeit organisiert der Verein an nicht weniger als elf Schulen im Kreis, eine Sache, die politisch hochbrisant ist, denn alle Kommunalpolitiker sind sich einig, dass das eigentlich eine originäre Aufgabe des Freistaates ist, der sich hier in einer problematischen Weise vor seiner Verantwortung drückt.
Als jetzt die Brücke Erding offiziell ihren 30. Geburtstag feierte, konnte nicht zuletzt darum Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) nicht umhin, einen unüberhörbaren Rüffel in Richtung Staatsregierung loszulassen. Er nannte das »Themenschieberei«, die hier stattfinde. »Es nervt und ärgert mich«, bekannte er, und nannte die jetzige Lage »eine völlig unerträgliche Situation«. Es sei ein Zustand, der schleunigst abgestellt gehöre. »Dort, wo die Schulsozialarbeit aus der Gemeindekasse finanziert wird, tun wir das gern, aber es ist eben nicht unsere Aufgabe.«
Der Verein war seinerzeit, als er gegründet wurde, sogar eine Art Gegenbewegung. Entstanden ist er nämlich, weil eine sogenannte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für einen Betroffenen, der im Bereich der katholischen Kirche eine solche Beschäftigung gefunden hatte, auslaufen sollte. Dieser erste Mitarbeiter hieß Peter Pfefferlein und ist heute noch bei diesem Verein angestellt. Heute ist der Verein wieder auf der Suche nach pädagogischem Fachpersonal, und zwar wieder für die Sozialarbeit an Schulen, konkret in Isen.
Einer, der sich noch genau an diese Anfänge erinnern kann, ist der frühere Landtagsabgeordnete und heutige stellvertretende Landrat Jakob Schwimmer. Damals habe man diese Neugründung kritisch beäugt, deutete er an: »Oh, schon wieder ein Verein«, habe es seinerzeit geheißen, und sogar noch schlimmer: »Achtung! Links! Aufpassen!« Der CSU-Mann musste grinsen, als er das erzählte, denn von diesem schlimmen Verdacht, es vielleicht sogar mit einer linken Organisation zu tun zu haben, ist der Verein heute weit entfernt, und Schwimmer wagte einen Blick in die Zukunft: »Die Aufgaben werden nicht leichter, eher schwieriger, wenn ich mir die große Aufgabe der Integration der Flüchtlinge anschaue.« Er verbreitete aber auch Zuversicht: »Ich denke, sie sind gut aufgestellt.« Das ist der Verein in der Tat, wie bei der offiziellen Jubiläumsfeier, bei der man in der FOS/BOS zu Gast war, deutlich wurde. Er kann sich nämlich auf eine Menge Sponsoren aus der freien Wirtschaft verlassen, die den Verein unterstützen. Auch diese waren bei der Feier eingeladen.
Die große Zahl der Vertreter der Landkreise und Gemeinden machte zudem die Einbindung in die Gesellschaft deutlich. Im kommenden Januar werde sich der Stadtrat erneut mit der Arbeit der Brücke befassen, kündigte Max Gotz an. Dann nämlich sei ein Tätigkeitsbericht des Vereins für das Gremium angepeilt. Zunächst aber tat der Verein auch etwas dafür, dass er in Zukunft auch fachlich noch besser aufgestellt ist. die Feier war nämlich auch als Fachtagung mit klarem Fortbildungsauftrag für die Mitglieder und Mitarbeiter ausgelegt. kw
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