Gemeinsam mit den Flüchtlingen handwerklich aktiv werden dieser Gedanke kam dem Schreiner Petar Parchev und seiner Freundin Lisa Klimesch. Beim Sommerfest in der Eschenpassage ergab sich am Helferkreisstand ein Gespräch mit Johannes Groha, dem Leiter der Projektgruppe Sport und Freizeit, und man einigte sich darauf, Produkte für den Weihnachtsmarkt herzustellen.
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Eine ausgezeichnete Idee, wie sich herausstellte. Erst musste allerdings viel vorbereitet werden: im Internet fand sich die Inspiration für ein konkretes Projekt, Hans-Christian Lehle und Achim Köhler aus der Holzbodenmanufaktur in Oberpframmern, in der Herr Parchev arbeitet, spendeten teures Eichenholz mit wunderschöner Maserung, Florian Bausch, befreundeter Besitzer eines kleinen Waldgrundstücks, fällte eigens einen Baum, und das Jugendkulturzentrum »Next Level« stellte die Werkstatt zur Verfügung. Eigentlich war geplant, mit den Flüchtlingen die Sterne und Bäume auszusägen, aber das war aus versicherungstechnischen Gründen nicht möglich. So machte Herr Parchev das in mühsamer Überstundenarbeit schließlich selbst tatkräftig und fachkundig unterstützt von Dieter Schreyer. Um die Asylbewerber für das Projekt zu begeistern, gingen die beiden Organisatoren in die Traglufthalle und zeigten ausgedruckte Fotos von ihrem Projektvorhaben herum.
Ein Aufwand, der sich lohnte ungefähr 15 Teilnehmer fanden sich Ende Oktober im Next Level ein, darunter nicht nur viele junge Männer, sondern auch zwei kleine Mädchen im Grundschulalter, die mit ihren Späßen immer wieder für gute Stimmung sorgten. Sieben Mal traf man sich dienstags für zwei Stunden und schliff in zeitaufwändiger Handarbeit das Holz. Anschließend wurden die Objekte geölt. Dazu hörte man Musik und unterhielt sich ein wenig auf ausdrücklichen Wunsch vieler Teilnehmer vor allem auf Deutsch. Dass die Holzprodukte auf dem Weihnachtsmarkt so gut ankamen sorgte für große Freude. Fast 600 Euro brachten sie nach Abzug der Unkosten ein. Zum Dank spendierte der Helferkreis den aktiven Handwerkern ein Pizza Essen und Bowling. Lisa Klimesch erklärte abschließend: »Wenn man so an einem gemeinsamen Ziel arbeitet verbindet das ungemein, und man lernt sich ganz anders kennen. Da wird einem dann klar, dass die Unterschiede zwischen uns überhaupt nicht so groß sind, wie anfangs gedacht, und wir am Ende einfach eine Gruppe junger Menschen sind, die an ähnlichen Dingen Spaß haben.«