Veröffentlicht am 29.01.2016 00:00

München · Jetzt fiebern die Narren auf den Höhepunkt zu


Von red
Das Prinzenpaar der 		Narrhalla mit Geleitschutz auf Stippvisite bei den Münchner Wochenanzeigern.	 (Foto: cr)
Das Prinzenpaar der Narrhalla mit Geleitschutz auf Stippvisite bei den Münchner Wochenanzeigern. (Foto: cr)
Das Prinzenpaar der Narrhalla mit Geleitschutz auf Stippvisite bei den Münchner Wochenanzeigern. (Foto: cr)
Das Prinzenpaar der Narrhalla mit Geleitschutz auf Stippvisite bei den Münchner Wochenanzeigern. (Foto: cr)
Das Prinzenpaar der Narrhalla mit Geleitschutz auf Stippvisite bei den Münchner Wochenanzeigern. (Foto: cr)

Einmal jemand sein, der man sonst nicht ist – ob das der Reiz des Faschings ist? Oder einfach bloß die gute Laune, die Geselligkeit genießen, während im restlichen Jahr wahrhaftig nicht immer alles eitel Sonnenschein ist? Der Grund ist für alle, die in den nächsten Tagen feiern wollen, nicht wichtig.

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Entscheidend ist, wo und wie sie feiern. Die Faschingszeit geht in ihren Endspurt. Am 10. Februar ist schon Aschermittwoch, dann ist das neue Jahr nicht mal sechs Wochen alt. Mitte Januar wird in ganz München gefeiert, aber die meisten Faschingsbälle steigen ab dem unsinnigen Donnerstag, 4. Februar.

Auch an diesem Wochenende ist in München schon einiges los. Heute abend ist der kölsche Zungenschlag in der Theaterfabrik hinterm Ostbahnhof nicht zu überhören. Nicht dass die Münchner Nachhilfe in Sachen Karneval gebraucht hätten, aber als Schmelztiegel aller Regionen des Landes ist München auch Wahlheimat vieler Rheinländer. Die hatten Sehnsucht nach ihrem Karneval und so gründeten sie 2001 den Köln Münchner Karnevalsverein Superjeilezick e.V., kurz: KMKV.

Mittlerweile ein Klassiker ist der Biedersteiner Kellerfasching geworden, der ebenfalls heute abend zum bunten Treiben einlädt. Ein ganz eigener Klassiker wiederum ist der Faschingsumzug der Damischen Ritter am Sonntag, 31. Januar, ab 13.10 Uhr in der Herzog-Wilhelm-Straße und von da einmal durch die Innenstadt. Für die Damischen Ritter ist es heuer ein ganz besonderer Umzug. Es ist der elfte – für Narren und Jecken ein echtes Jubiläum.

Höhepunkt des Münchner Faschings ist der Tanz der Marktfrauen auf dem Viktualienmarkt. Wie immer am Faschingsdienstag (9. Februar), Beginn ist um 10.30 Uhr. An gleicher Stelle wird fünf Tage zuvor, am unsinnigen Donnerstag, der Faschingsendspurt eingeläutet. Fast überall dabei ist das Faschingsprinzenpaar der Landeshauptstadt München, Andrea II. und Christian II. von der Narrhalla. Jedes Jahr sitzen die Gremien der Narrhalla schon im Sommer zusammen und halten Ausschau nach den närrischen Regenten. Auch im vergangenen Jahr war das nicht anders. Als die Entscheidung gefallen war, war die Freude bei allen groß, besonders bei der designierten Prinzessin Cornelia II., die seit ihrer Kindheit davon geträumt hat, einmal Münchner Faschingsprinzessin zu sein.

Der Traum zerplatzte eine Woche vor der Inthronisation. Am 2. Januar war Cornelia Heidler in einen schweren Autounfall verwickelt, bei dem sie sich einen komplizierten Fußbruch zugezogen hat. Damit war die Faschingssaison für sie vorbei. Und die Narrhalla musste sich auf die Suche nach einer Prinzessin begeben. Das ist längst nicht so leicht, wie es sich anhört. Die Verantwortlichen hatten bereits alternative Möglichkeiten ausgelotet, wie zum Beispiel das Engagement einer ehemaligen Faschingsprinzessin. Doch dann kamen der Zufall und ein glänzender Einfall zu Hilfe. Während einer »Krisensitzung« bei der Narrhalla erinnerte sich einer an die Faschingsprinzessin von 2011, Anja

Aicher – und dass sie eine Schwester hat.

Fasching in München

So., 31.01., 13.10 Uhr, Innenstadt, Faschingsumzug

Do., 04.02., 14.00 Uhr, Viktualienmarkt, Unsinniger Donnerstag

So., 07.02., 11.00 Uhr, Innenstadt, München narrisch

Mo., 08.02., 19.00 Uhr, Dt. Theater, Bal Classique

Di., 09.02., 10.30 Uhr, Viktualienmarkt, Tanz der Marktfrauen

Di., 09.02., 16.00 Uhr, Dt. Theater, Karneval wie dazumal

Ein Anruf und die Sache war erfolgreich zum Abschluss gekommen. Ein wenig riskant war es schon, denn der Narrhalla ist es wichtig, dass das Prinzenpaar in allen Belangen zusammenpasst – optisch und charakterlich. Um das zu prüfen, war schlicht keine Zeit geblieben. »Aber zum Glück hat es gleich gut gepasst«, erzählt Prinz Christian II. vom Ende turbulenter Stunden und Tage bei der Narrhalla. Seit der Inthronisation am 9. Januar hat das Prinzenpaar die Regentschaft über die Münchner Narren ganz offiziell inne. Am Abend des Faschingsdienstags geht für sie eine aufregende und für alle anderen Münchner eine hoffentlich schöne Zeit zu Ende. Ab 19 Uhr heißt es im Bayerischen Hof »Kehraus«, bis Mitternacht, denn »Am Aschermittwoch ist alles vorbei«.

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