Veröffentlicht am 04.02.2016 00:00

München · Ablauf der S-Bahn-Privatisierung


Von red

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert, hat am Mittwoch ihr Drei-Stufen-Konzept für die Vergabe der Verkehrsleistungen der

S-Bahn München vorgestellt.

Ab Januar 2018 soll dem heutigen S-Bahn-Vertrag, der im Dezember 2017 endet, ein zweijähriger Übergangsvertrag folgen.

Ab Dezember 2019 will die BEG in einem ersten Münchner S-Bahn-Vertrag die gesamten Verkehrsleistungen zunächst ohne Aufteilung in Lose vergeben (Laufzeit voraussichtlich etwa zwölf Jahre).

Anfang der 2030er-Jahre nach der Inbetriebnahme der zweiten Stammstrecke und dem Ersatz der heutigen Fahrzeugflotte durch Neufahrzeuge sowie einer Stabilisierungsphase für das neue Betriebskonzept mit einem deutlich erweiterten Verkehrsangebot will die BEG die Verkehrsleistungen in einem zweiten Münchner S-Bahn-Vertrag erneut für voraussichtlich rund zwölf Jahre vergeben und strebt dabei eine Aufteilung des Netzes in mehrere Lose, also mehrere Betreiber einzelner Teilnetze, an.

Die Aktion Münchner Fahrgäste begrüßt das Vorgehen der BEG. Sprecher Andreas Nagel: »Wir freuen uns, dass nun für klare Verhältnisse für die Zukunft der S-Bahn München gesorgt wurde. Allerdings erwarten wir eine signifikante Qualitätsverbesserung unter Ausnutzung aller Möglichkeiten, die ein integrierter Bahnkonzern bietet. Infrastruktur und Verkehrsbetrieb müssen optimal zusammenarbeiten.«

Derzeit betreibt die Deutsche Bahn AG die S-Bahn München GmbH. Der ehemalige Staatsbetrieb kann auch nach dem derzeitigen Vertragsablauf als Betreiber der Münchner S-Bahn fungieren, steht jedoch ab Dezember 2019 im Wettbewerb mit anderen Anbietern. Spätestens mit der Aufteilung in Lose haben auch kleinere Unternehmen eine Chance auf Beteiligung.

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