Veröffentlicht am 02.03.2016 00:00

München · Gute Arbeit weltweit


Von red

Liebe Münchnerinnen und Münchner! Als 2013 ein Fabrikkomplex in Bangladesch einstürzte und über 1.100 Menschen dabei ums Leben kamen, war die Erschütterung groß.

Aktuelle Kolumne von Claudia Tausend (SPD) Bundestagsabgeordnete Wahlkreis München Ost

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Denn die Arbeiterinnen und Arbeiter produzierten in der Fabriken vor allem Kleidung für westliche Unternehmen, darunter auch einige deutsche Firmen. Im Zuge des Unglücks entstand eine Debatte über weltweite soziale, ökologische und menschenrechtliche Standards für Produktion und Handel. Unter Federführung der entwicklungspolitischen Sprecherin Dr. Bärbel Kofler hat die SPD-Bundestagsfraktion deshalb bereits mehrere Initiativen gestartet und immer wieder die Hauptforderung unterstrichen: Stärkung und Umsetzung internationaler Vereinbarungen zu Arbeitsrechten und Arbeitsbedingungen.

Produktions- und Lieferketten international tätiger Unternehmen sind zunehmend global verzweigt. Viele internationale Unternehmen werden ihrer besonderen Verantwortung in Entwicklungs- und Schwellenländern gerecht – einige andere jedoch nicht, unter anderem um Kosten zu sparen. Diese Haltung führt dazu, dass Arbeitsrechte und -bedingungen leiden, Lohndumping oder Zwangs- und Kinderarbeit können die Folge sein. Millionen von Menschen weltweit arbeiten unter teils unmenschlichen Bedingungen. Lohndumping, Zwangs- und Kinderarbeit, Diskriminierung von Frauen und Minderheiten, Organisationsverbote, gravierende Sicherheitsmängel und mitunter massive Umweltverschmutzungen sind in vielen Entwicklungsländern an der Tagesordnung. Uns besorgt, dass Ungleichheit in vielen Ländern zunimmt. Gerade die unteren Gesellschaftsschichten profitieren nicht von gesellschaftlichem Fortschritt und Wachstum. Wir setzen uns seit langem für eine faire Einkommensentwicklung ein.

Der Einsatz für gute Arbeit weltweit ist entscheidend, um Millionen Menschen aus Armut zu befreien. Gesetz­liche, für alle verbindlich ­geltende Regelungen sind unumgänglich, um Unternehmen zu sozialen, ökologischen und menschenrechtlichen Mindeststandards zu verpflichten. Dafür müssen wir faire Löhne und Arbeitsbedingungen mit festen sozialen Mindeststandards etablieren, demokratische Institutionen stärken und aufbauen und Programme entwickeln, die nachhaltiges und inklusives Wachstum fördern. Der Anspruch auf gute Arbeit muss aber weltweit gelten.

Welche Verantwortung tragen Regierungen, Unternehmen und Konsumenten für die Bedingungen von Produktion und Handel? Was kann die Politik konkret unternehmen, um diese Bedingungen gerechter zu gestalten? Zu diesem wichtigen Thema konnte ich meine Bundestagskollegin, Dr. Bärbel Kofler gewinnen. Sie wird alle Interessierten über die Ansätze der SPD-Bundestagsfraktion informieren und dazu gerne mit Ihnen ins Gespräch kommen. Bärbel Kofler ist entwicklungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion und neu ernannte Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung. Für diese neue Aufgabe wünsche ich ihr alles Gute und viel Erfolg.

Ich freue mich sehr, Ihnen, liebe Münchnerinnen und Münchner, die Gelegenheit bieten zu können zum Thema »Gute Arbeit weltweit« mit Bärbel Kofler gemeinsam diskutieren zu können am Dienstag, 8. März 19:30 Uhr im Saal des EineWeltHauses München in der Schwanthalerstraße 80.

Ich bitte um vorherige ­Anmeldung an claudia.tausend.wk@bundestag.de

Ihre

Claudia Tausend

claudia.tausend@bundes tag.de

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