Veröffentlicht am 09.03.2016 00:00

Olympiapark/Maxvorstadt · Finanzielle Unterstützung für Attentat-Erinnerungsort


Von red

Ab diesem Herbst soll es im Olympiapark einen Erinnerungsort geben, an dem der Opfer des Olympia-Attentats gedacht wird. Der Kulturausschuss des Stadtrat hatte am Donnerstag (4. März) beschlossen, dass die Stadt sich an der Finanzierung beteiligen soll.

In Gedenken an die Opfer des Olympia-Attentats 1972 Themenseite zur Entwicklung der Gedenkstätte im Olympiapark München

Der Freistaat rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von 1,676 Millionen Euro, die Stadt steuert 419.000 Euro bei.

Als Standort ist der sogenannte Lindenhain am Kolehmainenweg ausgesucht worden. Von dort aus kann man den Tatort in der Conollystraße 31 sehen und auch die Hauptbauwerke des Olympiaparks.

Den Besuchern sollen in der Ausstellung die Biographien der elf israelischen Opfer nahe gebracht werden, dabei werden Erinnerungen von Angehörigen sowie Mannschaftskollegen berücksichtigt. Auch des Münchner Polizeibeamten soll gedacht werden, der bei der gescheiterten Geiselbefreiung starb.

»Geburtsstunde für den internationalen Terror«

Klaus Peter Rupp, kulturpolitischer Sprecher der Rathaus-SPD, sagt: »Es ist gut, dass im Olympiapark nun ein würdiger Erinnerungsort entsteht, an dem sich Besucherinnen und Besucher mit dem schrecklichen Ereignis während der Olympischen Spiele 1972 auseinandersetzen können. Das Attentat hat nicht nur unsere Stadt geprägt, heute wird es von vielen als Geburtsstunde des internationalen Terrorismus angesehen. Die neue Gedenk- und Informationsstätte im Olympiapark wird dafür sorgen, dass die verabscheuenswerte Tat in unserem kollektiven Gedächtnis bleibt«. Zugleich halte die Rathaus-SPD an ihrem Wunsch fest, dass ein Olympiamuseum im Stadion eingerichtet werden soll. Auch dort müsse auf das Attentat eingegangen werden. Die Ausstellung soll sich schwerpunktmäßig auch mit Themen wie die Entstehung des Olympiaparks, seiner einzigartigen Architektur und den sportlichen Höhepunkten der Spiele befassen.

Der Kulturausschuss hat außerdem die Entwicklung eines weiteren wichtigen Gedenkorts für München beschlossen: Am Königsplatz soll ein Denkmal an die Bücherverbrennung im Mai 1933 erinnern. Nun wird ein Gestaltungswettbewerb ausgelobt. Zehn Künstler sollen um Vorschläge gebeten werden. »In München finden jedes Jahr Veranstaltungen statt, die an das Gräuel der Bücherverbrennung erinnern. Was aber fehlt, ist eine dauerhafte Installation am Königsplatz. Wir begrüßen sehr, dass sich das nun ändern soll«, ergänzt Klaus Peter Rupp.

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