Es hätte eine Palastrevolte geben sollen. Rainer Mehringer, seit zehn Jahren Kreisvorsitzender der Waldbesitzervereinigung, sollte aus dem Amt gedrängt werden.
Ein Gegenkandidat wurde aufgebaut, und die, die das getan haben, waren auch noch zumindest vorsichtig mit diesem Vorhaben an die Medien gegangen. Dass dieser Versuch parteipolitische Gründe hatte, sickerte ganz schnell durch: Mehringer ist nämlich auch Kreisvorsitzender der Freien Wähler und deren unbestrittener Vormann. Am Ende standen die Revoluzzer mit nichts da, schlimmer noch: Mehringer ging aus der Auseinandersetzung enorm gestärkt hervor, erzielte das bisher beste Wahlergebnis und geht damit in die dritte Wahlperiode von fünf Jahren.
Der Gegenkandidat Mehringer schwieg sich über den Namen konsequent aus zog zwei Minuten vor Beginn der Versammlung zurück, kniff regelrecht. Über die Gründe konnte das Mehringer-Lager nur Vermutungen anstellen. Eine davon war, dass es dieser Gegenkandidat nicht geschafft hat, eine Führungsmannschaft zusammenzustellen, was Mehringer problemlos gelungen war.
Mehringer hatte die angekündigte Konkurrenz nach außen hin mit Fassung genommen: »Wir werden jetzt demokratische Wahlen haben. Ich bin gespannt, was die Gegenseite aufbringen wird.« So sagte er es eine Viertelstunde vor Beginn der Versammlung, in die er natürlich mit einer erheblichen Anspannung gegangen war. Mit Mehringer stehen die Stellvertreter Korbinian Empl und Martin Gruber an der Spitze der Waldbesitzer. Die beiden Vizes erzielten ähnlich gute Stimmergebnisse. Valentin Vorbuchner, Josef Grasser und Anton Bauer wurden von der Versammlung zu Beisitzern gewählt. Rupert Hutterer und Anton Kaltenbrunner werden die Kasse prüfen.
Diese ist zwar nach wie vor gut gefüllt, aber nach dem zweiten Jahr mit Verlust wird der Vorstand sich etwas einfallen lassen müssen, und Mehringer kündigte auch an, das tun zu wollen. »Mich ärgern diese Zahlen auch.« Sie sind aber auch ein Spiegelbild eines Forstjahres, in dem manches nicht rund lief: Die Holzpreise sind drastisch gefallen, nachdem ein Sturm erhebliche Schäden angerichtet hatte. Und dann kam noch das Borkenkäferproblem dazu, das die Waldbesitzer auch noch eine Weile beschäftigen wird.
Die Bildungsarbeit des Vereins ist groß: Neun Motorsägenkurse mit insgesamt 97 Teilnehmern, darunter einer nur für Frauen, seien angeboten worden, und diese seien auch wichtig. »Wenn der Waldbesitzer jemanden reinholt, muss der entsprechend geschult sein«, erinnerte Mehringer. »Das Geld ist wirklich gut angelegt.« Der Verein mache sich immer weiter Gedanken, wie die Qualifikation der Mitglieder weiter verbessert werden kann. So ist für 8. April ein Astungskurs auf dem Programmzettel.
1.350 Holzgeldabrechnungen habe der Verein für seine Mitglieder erstellt, zehn Waldgutachten, 500 Beratungsgespräche vor Ort, und nicht weniger als 3.000 telefonische Anfragen seien zu bearbeiten gewesen.
1.527 Mitglieder hat der Verein jetzt, nach 1.497 im Vorjahr. »Wir sind eine der ganz wenigen Land- und forstwirtschaftlichen Vereinigungen, deren Mitgliederzahlen steigend sind.« 7.000 Hektar haben die Waldbesitzer. »Werben sie für Mitglieder in ihrer Organisation«, so Mehringer. »Je mehr wir Mitglieder haben, desto stärker sind wir im Auftritt.« kw
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