Seit Ende 2014 ist die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge auf dem Gelände der ehemaligen McGraw-Kaserne in Obergiesing in Betrieb. Gegenwärtig leben dort rund 300 Asylsuchende.
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Es sollen womöglich aber deutlich mehr werden. Denn die Unterkunftsanlage am Südrand der früheren Kasernen-Anlage soll baldmöglichst deutlich ausgebaut und künftig auf die doppelte Kapazität erweitert werden. Regierungs-Vizepräsidentin Maria Els (CSU) unterbreitete die Pläne jetzt dem örtlichen Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten. Auch der Zeitkorridor scheint schon fixiert. Im Juni bereits sollen die Bauarbeiten beginnen und bis zum Spätherbst diesen Jahres abgeschlossen werden.
Auch bauliche Details vermittelte Els. Danach sollen bei den Neubauten nicht mehr die ungeliebten Container installiert werden. Nach dem Vorbild anderer Kommunen und vieler Landkreisgemeinden soll stattdessen eine neue Struktur in Holzbauweise etabliert werden. Derzeit laufe bereits die Ausschreibung für das Projekt. Zusätzlich zu neuen Wohnbereichen sollen im Zuge der Bauten auch die Gemeinschaftsflächen und die Gruppenräumlichkeiten erweitert werden. Von der Doppelung der Bewohner sollen die Anwohner im Umfeld nach den Plänen der Betreiber wenig mitbekommen. Baulich sollen die neuen Anwesen derart in die bestehende Anlage integriert werden, dass die Nachbarn nicht gestört werden.
Die Bezirks-Vizepräsidentin verteidigte die Maßnahme trotz der aktuell rückläufigen Grenzübertritte von Flüchtlingen nach Bayern mit Blick auf die Ereignisse im letzten Sommer. »Aktuell wissen wir doch noch gar nicht, wie sich die Situation 2016 entwickeln wird«, will Els potentiell neuen Flüchtlingsströmen mit einer breit angelegten Ausbauplanung Rechnung tragen. Wenig Begeisterung herrscht bei manchen Nachbarn. In jüngster Zeit wurden immer wieder Anwohner-Beschwerden auch aufgrund von Lärmbelästigung während der Nachtstunden laut. Den Nachbarn, so eine Anwohnerin gegenüber dem BA, fehle es an potentiellen Ansprechpartnern. Die Polizei reagiere nicht und patroulliere vor Ort »viel zu selten«. Die Hausverwaltung sei meist überhaupt nicht erreich- und greifbar. Sollte ein Ausbau erfolgen, so Anwohner, müsste hier deutlich nachgebessert werden. HH