Veröffentlicht am 03.06.2016 00:00

München · Bürgerliche Mitte: Kulturstrand soll zurück zu seinen Wurzeln


Von red
Das Isarufer muss nicht mehr aufgewertet werden, meint die Stadtratsfraktion Bürgerliche Mitte. Genau das war ursprünglich mal der Zweck des Kulturstrands und das solle er auch wieder werden.	 (Foto: urbanauten)
Das Isarufer muss nicht mehr aufgewertet werden, meint die Stadtratsfraktion Bürgerliche Mitte. Genau das war ursprünglich mal der Zweck des Kulturstrands und das solle er auch wieder werden. (Foto: urbanauten)
Das Isarufer muss nicht mehr aufgewertet werden, meint die Stadtratsfraktion Bürgerliche Mitte. Genau das war ursprünglich mal der Zweck des Kulturstrands und das solle er auch wieder werden. (Foto: urbanauten)
Das Isarufer muss nicht mehr aufgewertet werden, meint die Stadtratsfraktion Bürgerliche Mitte. Genau das war ursprünglich mal der Zweck des Kulturstrands und das solle er auch wieder werden. (Foto: urbanauten)
Das Isarufer muss nicht mehr aufgewertet werden, meint die Stadtratsfraktion Bürgerliche Mitte. Genau das war ursprünglich mal der Zweck des Kulturstrands und das solle er auch wieder werden. (Foto: urbanauten)

In der Auseinandersetzung zwischen dem KVR und dem Veranstalter »die urbanauten« um die Vergabekriterien für den Münchner Kulturstrand meldet sich nun auch die Stadtratsfraktion Bürgerliche Mitte zu Wort.

Urlaubsfeeling am Kulturstrand in München

Münchens Kulturstrand Themenseite um das leidenschaftlich umkämpfte Projekt seit 2004

Die Fraktionsgemeinschaft aus Freien Wählern und Bayernpartei stellt im Stadtrat den Antrag, die Belebung »eher unattraktiver Orte« wieder mehr in den Fokus zu rücken.

»Zu den bisherigen Kriterien kulturelles Angebot, angemessene Preise, keine städtischen Zuschüsse, Zuverlässigkeit des Bewerbers und öffentlicher Zugang zum Veranstaltungsort wird ein Punkt aufgenommen, der die Aufwertung eines städtischen Platzes beinhaltet«, heißt es in dem Antrag. Die Isarnähe sowie die Erreichbarkeit für Touristen sollten als Bewertungskriterien gestrichen werden. Bei Veranstaltungsorten in unmittelbarer Nähe zu Wohnbebauung solle nur Musik ohne Verstärker erlaubt sein.

Kritik: Veranstalter wollen

den Kulturstrand nur da, wo er

am meisten Profit verspricht

Die Kommerzialisierung des Kulturstrands missfällt der Fraktion, allen voran Johann Altmann. »Die ursprüngliche Idee des Kulturstrandes war es, unbelebte, eher unattraktive Orte und Plätze in der Stadt durch eine temporäre kulturelle Veranstaltung aufzuwerten. Im Laufe der Jahre hat sich daraus ein kommerzielles ›Event‹ unter Beteiligung eines Großgastronomen entwickelt, bei der die Kultur nur noch eine Randerscheinung darstellt und das auf Betreiben des mehrmaligen Veranstalters nur noch an dem Ort stattfinden soll, der den größten Profit verspricht.« Das sei deutlich erkennbar an der Weigerung, 2014 den vertraglich festgelegten Veranstaltungsort Nußbaumpark zu bespielen.

Seit der nach Altmanns Meinung durchaus geglückten Renaturierung der Isar seien die Flussufer bei schönem Wetter sehr belebt, teilweise sogar so stark, dass die Natur dadurch Schaden nimmt. »Es ist also absolut unnötig, die Isar durch ›Eventisierung‹ noch weiter zu belasten. Auch die betroffenen Bezirksausschüsse haben sich in den letzten Jahren immer wieder gegen die enormen Belastungen der Anwohner gewehrt.«

Die Nähe zur Isar sei keine Notwendigkeit für einen Stadtstrand, dieser könnte auch an einer größeren Brunnenanlage oder einem städtischen See stattfinden. Der Strand solle hauptsächlich eine Attraktion für die Münchner in den Sommermonaten sein, keine Touristenveranstaltung. Daher entfalle das Argument des Referats für Arbeit und Wirtschaft, vorgeschlagene Standorte wären »für Touristen zu abgelegen«. »Eine gute Anbindung an den ÖPNV ist vollkommen ausreichend«, erklärte Altmann.

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