Veröffentlicht am 23.06.2016 00:00

Milbertshofen · Ärger um Bolzplatz – Offener Brief an OB Dieter Reiter


Von red

Dem Bolzplatz an der Ecke Schmalkaldener Straße und Frankfurter Ring droht das Ende. Denn im Zuge des Projektes »Wohnen für alle« könnten hier demnächst Wohnungen vor allem für Familien mit geringem Einkommen, für Auszubildende und junge Berufstätige sowie für anerkannte Flüchtlinge entstehen – wir berichteten in der letzten Ausgabe der Münchener Nord-Rundschau darüber.

Bolzplatz: Schmalkaldener Straße und Frankfurter Ring

Bolzplatz weicht Münchens Wohnungsbau-Projekt »Wohnen für alle«
Zugunsten Menschen mit geringen Einkommen und Flüchtlinge

Mit einem offenen Brief wandte sich nun Antonie Thomsen, ehemalige Vorsitzende des Bezirksausschusses 11, an Oberbürgermeister Dieter Reiter: »Der Münchner Presse und den Tagesordnungen des Bezirksausschusses 11 entnehme ich, daß die Landeshauptstadt München im Vorhaben ,Wohnen für alle’ auch den letzten Bolzplatz in Milbertshofen am Frankfurter Ring/Schmalkaldener Straße bebauen will. Vermutlich hat ein kluger Mensch in der Verwaltung die freien städtischen Grundstücke auf der Stadtkarte ausgeguckt und festgestellt ,Ah, ja, da könnte man auch noch was drauf bauen…’ und weitere kluge Menschen haben festgestellt, dass Milbertshofen zwar einer der am dichtest bebauten Stadtteile ist, aber vielleicht auch deshalb eine sehr geduldige Bevölkerung aufweist, die interkulturell seit Jahrzehnten friedlich zusammen lebt. Ich weiß, von was und worüber ich rede, ich habe fast 29 Jahre dem Bezirksausschuß 11 (bis 1996 Bezirk 27) angehört, davon 14 Jahre als Vorsitzende. Im Zuge der Sozialen Stadt war ein Bolzplatz in der sogenannten Spielmeile, ehem. Tramtasse, vorgesehen, der konnte aufgrund der Nähe zur Wohnbebauung nicht realisiert werden. Und nun soll den Kindern und Jugendlichen der letzte, begrünte Platz genommen werden, das kann doch wohl nur ein schlechter Scherz sein. Die vergangenen Jahre wurde im 11. Stadtbezirk vielfach neuer Wohnraum geschaffen, auch durch die GWG.

Vielleicht überlegt man auch, ob die neu zuziehenden Bewohner eventuell auch eine Spielfläche in ausreichender Größe brauchen könnten? Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, ich bitte herzlich darum, von dem Vorhaben der Bebauung am Frankfurter Ring Abstand zu nehmen und Milbertshofen diese so notwendige Freifläche zu erhalten. Die hiesige Bevölkerung wird es Ihnen danken, wenn der Stadtteil weiterhin lebens- und liebenswert bleibt.« Thema war der Bolzplatz übrigens auch in der letzten BA-Sitzung am 9. Juni. Dabei lag ein Antrag der Grünen-Fraktion vor, der beinhaltete, wie das noch zu bauende Gebäude situiert werden soll, damit der Bolzplatz – wenn auch in stark verkleinerter Form – erhalten werden kann. Der BA 11 hatte diesen Antrag mit großer Mehrheit abgelehnt. Man sei dabei, die Möglichkeiten hier in Abstimmung mit der Lbk zu prüfen, sagte GWG-Sprecher Michael Schmitt. Das Projekt am Frankfurter Ring ist eines von sieben »Wohnen-für-alle«-Projekten, das die GWG betreut. Lesen Sie mehr dazu im nächsten Samstagsblatt. ch

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