Veröffentlicht am 24.06.2016 00:00

Holzkirchen · Sicherheit für Geothermie-Projekte


Von red

Holzkirchen hat vergangene Woche erfolgreich die erste Bohrung für die Errichtung eines Geothermiekraftwerks abgeschlossen. Mehr als 60 Liter pro Sekunde und über 140 Grad Celsius gewährleisten nun, dass zukünftig die Gemeinde rund um die Uhr mit Wärme und Strom versorgt wird. Mit der erfolgreichen ersten Bohrung sind die finanziellen Mittel für die zweite Bohrung durch die Geldgeber freigegeben worden.

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Holzkirchen zeigt abermals, dass Geothermieprojekte langfristige Realisierungszeiträume haben. Der Bundesverband Geothermie e.V. (BVG) fordert daher, dass die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) diese langen Umsetzungszeiten noch stärker berücksichtigt: Die Degression bei Tiefer Geothermie sollte daher mengengesteuert erfolgen und sich an der installierten Gesamtleistung orientieren. Das Kabinett hat beschlossen, die Übergangsfrist für den Degressionsbeginn um zwei Jahre zu verlängern von 2018 auf 2020. Dr. Erwin Knapek, Präsident des Bundesverbandes Geothermie e.V., fordert: »Die aktuelle Degressionsregelung hilft den gerade begonnenen Projekten, ist jedoch nicht geeignet, einen klaren Ausbaupfad für Geothermie und Vertrauensschutz zu schaffen. Der Bundestag ist jetzt gefordert beim EEG nachzubessern, damit das EEG wieder Sicherheit für Projektentwickler von Geothermiekraftwerken schafft.« Derzeit sind neun Kraftwerke mit einer installierten Leistung von 38 Megawatt am Netz. Mit Holzkirchen kommt das zehnte hinzu. In Trebur (Hessen) wird aktuell gebohrt – hier ist ebenfalls ein Kraftwerk geplant. Zahlreiche weitere Projekte stehen kurz vor der Umsetzung, wenn das EEG wieder die Sicherheit für Projektentwickler schafft. »Die Branche muss darauf vertrauen können, dass die bei Projektstart geltende Vergütung auch noch für den Betrieb der Anlage gilt«, unterstreicht Knapek.

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