Dass es in Oberhaching in den letzten Wochen und Monaten zu einer ganzen Serie von Unterkunftseröffnungen für Asylbewerber gekommen ist, liegt am Unterbringungskonzept, das die Gemeinde verfolgt. Zur letzten öffentlichen Besichtigung kam dann sogar das ZDF in den Landkreis.
»Schon zum fünften Mal danke ich jetzt der Gemeinde Oberhaching für ihr großes Engagement und das passgenaue Unterbringungskonzept«, sagte Landrat Christoph Göbel bei der Eröffnung der letzten in Oberhaching geplanten Unterkunft am 23. August. Als dem »Wohnen im Hachinger Tal angemessen« bezeichnete Göbel die Gestaltung der vergleichsweise kleinen Wohneinheiten, die in der Regel Platz für gerade einmal 36 Personen bieten.
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»Sie werden optisch nicht gleich als Asylbewerberunterkünfte wahrgenommen und bieten den Bewohnern durch die kleinen Einheiten die beste Gelegenheit, Nachbarschaft und Alltag im Ort zu erleben ein wichtiger Faktor für eine gelingende Integration.«
Oberhachings Zweiter Bürgermeister Josef Ertl bezeichnete es als wahres Glück, dass die Gemeinde selbst so viele kleine Grundstücke in petto hatte, um ein auf größtmögliche Kleinteiligkeit ausgerichtetes Konzept verwirklichen zu können. Und trotzdem nehme man die Asylbewerber im Ortsbild wahr radelnd, telefonierend und fast immer mit einem freundlichen »Servus« grüßend. Für Oberhaching ist damit die Traglufthalle im Gewerbegebiet, die für rund ein Jahr als Notunterkunft gedient hat, auch bald schon wieder Geschichte. Anfang kommender Wochen ziehen die letzten Asylbewerber aus der Halle in die festen Unterkünfte um. Danach wird sie an den Vermieter übergeben und wieder abgebaut.
Während der eineinhalbstündigen Besichtigung der neuen Wohnanlage an der Holzstraße, die idyllisch mit Blick auf die angrenzende Weide am Ortstrand liegt, tröpfelten die interessierten Besucher nach und nach ein. Bleibt zu mutmaßen, ob es an dem Termin inmitten der Sommerferien lag oder einfach daran, dass die Oberhachinger nun schon wissen, wie es in einer solchen Unterkunft aussieht, und zum Alltag übergegangen sind.
Das ZDF nahm jedoch diesen letzten Besichtigungstermin in der Gemeinde zum Anlass, um sich ein Bild von der Unterkunft und der Stimmung vor Ort zu machen. Am Donnerstag, 1. September, ist der Beitrag im Mittagsmagazin zu sehen. Als am Ende alle Besucher und auch das Fernsehen nach Hause gegangen waren, schauten noch ein paar der künftigen Bewohner vorbei mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht.