Wer dem alljährlichen Gigantismus des Oktoberfests durchaus skeptisch gegenübersteht, findet in der »Oidn Wiesn« inzwischen eine Alternative.
Nachteil nur: Wegen des großen Zuspruchs ist selbst diese nostalgische Variante manchmal so überfüllt, dass selbst hier kaum ein Durchkommen, geschweige denn Reinkommen, ist. Und wenn alle vier Jahre das traditionelle Landwirtschaftsfest über die Bühne geht, muss die »Oide Wiesn« gar pausieren.
Bis zum Sonntag, dem 25. September ist es wieder soweit. Allerdings wurde diesmal das von der »Oidn Wiesn« bekannte und beliebte Festzelt »Tradition« samt Biergarten in leicht verkleinerter Form aufgebaut. Und außerdem bietet das Landwirtschaftsfest diesmal so viele Attraktionen, dass es die »Oidn Wiesn« abwechslungsreich vertreten kann.
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Den Mittelpunkt des Geländes auf dem südlichen Teil der Theresienwiese bildet beispielsweise ein Dorfplatz mit einer fränkischen Tanzlinde, wie er vereinzelt noch heute in einigen Dörfern Frankens anzutreffen und Mittelpunkt des dörflichen Lebens ist.
»Wir holen den Hof in die Stadt«. So beschreibt der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes Walter Heidl die Idee hinter der Veranstaltung, die längst nicht nur auf landwirtschaftliche Gerätschaften und Tipps für die Arbeit auf dem Hof beschränkt ist. Geboten werden Marktstände mit regionalen Erzeugnissen, Tanzvorführungen, Schaustände rund um die Themen Brauchtum und Handwerk sowie für Kinder sogar ein kleiner Berg mit echten Ziegen.
1811 war das »Centrallandwirtschaftsfest« ja auch soetwas wie die Gründungsveranstaltung der »Wiesn«. Um damals nämlich das legendäre Pferderennen anlässlich der Vermählung von Kronprinz Ludwig und Therese von Sachsen-Hildburghausen zu einem wiederkehrenden Spektakel zu erheben, wurde es um einen Viehmarkt und Viehprämierungen ergänzt. Seither ist die landwirtschaftliche Ausstellungsschau die Zwillingsveranstaltung des Oktoberfests und findet seit 1996 alle vier Jahre statt. Und da anno 2016 ja auch das Reinheitsgebot 500-jähriges Jubiläum feiert, zählt eine Schaubrauerei heuer zu den besonderen Attraktionen.
Auf 120.000-Quadratmetern Fläche locken spektakuläre Tiervorführungen, Pferderennen, Schaureiten und sogar Verlosungen ziehen große wie kleine Besucher an. Mehr als 800 Tiere tummeln sich auf dem Festgelände, darunter Wirtschafts- und Rassegeflügel, ein Bienenvolk und sogar Lamas.
Natürlich gibt es auch eine Vielfalt bayerischer Köstlichkeiten zu probieren. Neu: Nach der Ausstellung ab 18 Uhr bleibt das Festzelt mit Biergarten bis 22.30 Uhr geöffnet, der Dorf-Marktplatz sogar täglich von 10 bis 21 Uhr. Beides übrigens sogar noch bis zum 3. Oktober.