Der Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart (BA 11) reagiert auf Klagen aus dem Stadtbezirk, wonach die Versorgung mit Haus- und Kinderärzten unzureichend sei.
Die Zahlen bestätigen den Eindruck: Während die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns einen Kinderarzt für maximal 3.859 Kinder empfiehlt, müssen etwa in Milbertshofen zwei Kinderärzte mehr als 11.000 Kinder versorgen. Lange Wartezeiten und mitunter sogar das Wegschicken in weniger gravierenden Fällen sind die Folge. In den benachbarten Stadtbezirken ist die Situation oft vergleichbar.
Ursächlich für die geringe Ärztedichte im Münchner Norden ist, dass die Versorgung bislang großflächig und ohne Rücksichtnahme auf die Situation in einzelnen Stadtbezirken geplant wurde. Deshalb ballen sich Arztpraxen im Stadtzentrum, während im Münchner Norden zu wenig Ärzte tätig sind. Dies möchte der BA 11 auf Initiative der CSU-Fraktion nun ändern. Der Münchner Norden soll demnach künftig als eigenständiges Gebiet betrachtet und die Planungen speziell auf dieses Gebiet hin ausgerichtet werden.
Dazu die Antragstellerin Tina Pickert (CSU): »Mit unserem Vorschlag möchten wir in einem ersten Schritt der mangelhaften ärztlichen Versorgung im Münchner Norden möglichst rasch begegnen. Langfristig halten wir eine vollständige Überarbeitung der Planungsgrundlagen mit dem Ziel einer gleichmäßigeren regionalen Verteilung der Arztpraxen in ganz München für erforderlich.«
Die Empfehlung wurde von den Bezirksausschussmitgliedern einstimmig gebilligt.