Liebe Münchnerinnen und Münchner! Das Bundesprogramm Soziale Stadt ist ein klassisches sozialdemokratisches Kind, das helfen soll, Stadtviertel lebenswert und vielfältig zu gestalten und die Eigeninitiative lokaler Akteure sowie der Bewohnerinnen und Bewohner zu fördern.
Aktuelle Kolumne von Claudia Tausend (SPD) Bundestagsabgeordnete Wahlkreis München Ost
Bisher laufen in diesem Bundesprogramm bereits zwei erfolgreiche Maßnahmen im München Osten: in Berg am Laim und Ramersdorf. So gibt es seit Oktober 2007 den Stadtteilladen baum20 als zentrale Anlauf- und Beratungsstelle und ein erfolgreiches Quartiersmanagement in Ramersdorf.
Nach einem Kahlschlag der Vorgängerregierung haben wir als SPD-Fraktion die Mittel der Städtebauförderung wieder deutlich angehoben, nämlich auf 700 Millionen Euro. Für die Projekte der Sozialen Stadt haben wir die Gelder mehr als verdreifacht. Davon profitiert nun München: So konnte die Landeshauptstadt zwei neue Gebiete in das Programm aufnehmen. Neben Moosach wurde ein 497 Hektar großes Gebiet mit etwa 40.000 Einwohnern in Neuperlach ausgewählt.
In einer vorbereitenden Untersuchung soll eine zeitgemäße Antwort auf in die Jahre gekommene Strukturen gefunden werden. Das Untersuchungsgebiet in Neuperlach ist Teil des größten westdeutschen Siedlungsprojektes zwischen 1961 und 1979. Mit den Jahren gibt es jedoch einiges zu verbessern: Heute bringen die Großwohnsiedlungen einen hohen baulichen und energetischen Erneuerungsbedarf mit sich und sorgen überdies für hohe Anonymität. Im Sinne einer autogerechten Stadt wurden damals übergroße Straßenräume gebaut. So gibt es heute für den Fuß- und Radverkehr zahlreiche Barrieren. Außerdem entsprechen die Freiflächen sowie die Spielangebote nicht mehr den veränderten aktuellen Bedürfnissen. Auch im Sozialen gibt es Baustellen, wie die Jugendarbeitslosigkeit, die geringere Übertrittsquote auf das Gymnasium und der geballte Anteil an Personen mit Migrationshintergrund im Viertel. Bezahlbarer Wohnraum wird ein weiteres Kernthema sein, da 2400 Sozialwohnungen in Neuperlach in den nächsten Jahren aus der Bindung fallen werden.
Das Programm Soziale Stadt soll also insgesamt die Wohnsituation und das Zusammenleben der Menschen verbessern, unter anderem indem wir bezahlbaren Wohnraum schaffen und Freiflächen gestalten. In einem ersten Schritt steht die Entwicklung des Hanns-Seidel-Platzes im Fokus, wo durch das kulturelle Bürgerzentrum, das Sozialbürgerhaus, Einzelhandelsbetriebe und neue bezahlbare Wohnungen eine lebendige Stadtteilmitte entstehen soll.
Mich freut es besonders, dass Neuperlach nun von unserem Einsatz für das Programm Soziale Stadt in Berlin profitiert. So zeigt der Einsatz der SPD Früchte und ich werde gespannt die weitere Entwicklung der Stadtentwicklung im Viertel mitverfolgen.
Ihre Claudia Tausend