Preisfrage: Wie viele Plätze in München bedürfen einer »gestalterischen Überholung?« Laut Werner Lederer-Piloty, Vorsitzender des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann, sind es runde 800.
Artur-Kutscher-Platz
Schwabing · Artur-Kutscher-Platz Wie gehts weiter mit dem Schwabinger Artur-Kutscher-Platz
In Schwabing sind es derzeit zwei Brennpunkte, die die Diskussionen beherrschen: Der Elisabethmarkt und der Artur-Kutscher-Platz. Den wollte die SPD-Fraktion bereits 1996 neu gestalten. Denn eine »Schönheit« ist die kleine, von Occam-, Kunigunden-, Gohren- und Marschallstraße umgebene Insel mit den beiden Bänken und dem Masken-Brunnen in der Tat nicht. Und schon damals bemängelte man die Aufenthaltsqualität, heute bei Münchner Umbaumaßnahmen ja eines der großen Schlagworte.
Weniger anspruchsvoll zeigten sich da seit jeher Biertrinker, Partyvolk und soziale Randgruppen, die den Artur-Kutscher-Platz als beliebten Aufenthaltsort in Schwabing nutzen. Ebenso wie Menschen, die hier ihren Wagen parken, was mindestens so ungeheuerlich ist, wie mangelnde Aufenthaltsqualität.
»Das Blech«, so SPD-Mann Werner Lederer-Piloty, müsse raus. Also rief der Bezirksausschuss mit Lokalpolitikern verschiedener Parteien jetzt zu einer Info- und Diskussionsveranstaltung in die Seidlvilla. Unter dem Motto »Artur-Kutscher-Platz: Autoabstellfläche oder urbaner Raum?«, sollten Bürger ihre Meinungen abgeben. Problem nur: Es kamen nur wenige. Was zur Folge hatte, dass einzelne Wünsche ebenso wie die beiden Vorschläge des Schwabinger Architekten Fritz Hubert, einer ganz ohne Autos und einer mit nur wenigen Stellplätzen, zum selben Ergebnis kamen: nämlich keinem.
Denn ganz ohne Autos wirds wohl nicht gehen. Und während sich Ex-Staatsminister Wolfgang Heubisch mehr Grün wünschte, um den Brunnen, den sein Onkel Lothar Dietz einst erbaute, zu betonen, befürchtete ein Anwohner, dass genau dies noch mehr Leuten die Möglichkeit böte, ihre Notdurft zu verrichten oder einen Rausch auszuschlafen.
Einig wurde man sich darin, dass der Platz schöner werden müsse, aber wie und wann, bleibt weiter offen. Vielleicht, weil auch dort ab Frühjahr die Bäume wieder blühen, die Polizei die Probleme relativ gut im Griff hat und den Künstlerviertel-Bewohner auch eine gewisse Gelassenheit auszeichnet.
Im Gegensatz zu den Emotionen, die um die Sanierung des Elisabethmarktes hochkochen. Am Dienstag, dem 13. Dezember, laden das »Pro-Elisabethmarkt-Team« und ihr Motor, Hubertus von Medinger um 19 Uhr zu einem »runden Tisch« in die Max-Emanuel-Brauerei in der Adalbertstraße 33 ein, um, wie es heißt, »über die aktuelle und interessante Entwicklung zu berichten und über weitere Maßnahmen zu beraten, wie wir diese Abrissorgie stoppen können«. Mal abwarten, wie viele Bürger dieses Thema anlocken wird.