Veröffentlicht am 10.12.2016 00:00

Neues System ab Sonntag auf der Stammstrecke


Von red
Ab Sonntag werden die S-Bahn-Türen in den Stammstreckenbahnhöfen vom Lokführer zentral geöffnet.	 (Foto: Deutsche Bahn)
Ab Sonntag werden die S-Bahn-Türen in den Stammstreckenbahnhöfen vom Lokführer zentral geöffnet. (Foto: Deutsche Bahn)
Ab Sonntag werden die S-Bahn-Türen in den Stammstreckenbahnhöfen vom Lokführer zentral geöffnet. (Foto: Deutsche Bahn)
Ab Sonntag werden die S-Bahn-Türen in den Stammstreckenbahnhöfen vom Lokführer zentral geöffnet. (Foto: Deutsche Bahn)
Ab Sonntag werden die S-Bahn-Türen in den Stammstreckenbahnhöfen vom Lokführer zentral geöffnet. (Foto: Deutsche Bahn)

Die S-Bahn München führt mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag, 11. Dezember, eine Neuerung ein: Die Fahrgäste müssen die Türen nicht mehr selbst durch Knopfdruck öffnen.

Themenseite: 2. S-Bahn-Stammstrecke in München

Das geschieht ab Sonntag zentral und automatisch an allen Türen – allerdings nur in den Bahnhöfen der Stammstrecke und zwischen 6 und 22 Uhr. Außerhalb der Stammstrecke können die Lokführer das Zentrale Öffnen auch anwenden, wenn das Fahrgastaufkommen an einem Bahnsteig es erfordert.

Die S-Bahn München verspricht sich von dieser Neuerung eine Zeiteinsparung von »etlichen Sekunden im täglichen Betrieb«. Wenn es um minutengenaue Abläufe geht, kann das für die Pünktlichkeit durchaus eine entscheidende Rolle spielen.

Auch wenn der Pfeifton nervig ist…

Die Einführung sei ein weiterer Schritt, um die Haltezeiten an den Stationen zu verringern beziehungsweise trotz des stetigen Fahrgastwachstums zu stabilisieren. Beobachtungen des Fahrgastverhaltens und Erfahrungen aus anderen Metropolverkehrssystemen weltweit würden zeigen, dass die Türbetätigung durch den Fahrgast den Umsteigevorgang um einige Sekunden verlängern kann, beispielsweise durch mehrfaches Drücken auf den Türtaster. Dadurch kann es zu einer Verlängerung der Haltezeiten und in der Folge zu Verspätungen kommen. Bei bis zu 60 Zügen in der Stunde, die allein die Stammstrecke von Pasing bis Ostbahnhof passieren, könnten sich bereits kleinste Verspätungen auf nachfolgende Züge auswirken und die Stabilität des Gesamtsystems und des eng getakteten Fahrplans beeinflussen.

»Wir freuen uns, dass es nun gelungen ist, die Türsteuerungen für ein zentrales Öffnen zu ertüchtigen«, sagt Andreas Nagel, Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste. Damit sei eine langjährige Forderung des Fahrgastverbands erfüllt worden. »Hoffentlich gewöhnen sich die Fahrgäste schnell daran«, so Nagel.

Das Öffnen der Türen werde durch einen Pfeifton angekündigt, »den man sich allerdings etwas weniger nervig vorstellen könnte«, meint der Verbandssprecher, insbesondere wenn die Türe von Hand an der Innenseite geöffnet werde.

In enger Abstimmung mit ihrem Besteller, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und dem Hersteller Bombardier wurden die 238 Fahrzeuge vom Typ ET 423 der S-Bahn München in den letzten beiden Jahren technisch und softwareseitig umgerüstet. Die BEG förderte das beinahe eine Million Euro teure Projekt mit knapp 500.000 Euro.

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