Es gibt Streifenkarten, Tageskarten, Partnerkarten und es gibt beim MVV auch die Ausbildungstarife für Schüler bis 14 Jahre und für Schüler und Studenten ab 15 Jahre. Doch bei der StadtschülerInnenvertretung (SSV) München kommen diese Ausbildungstarife alles andere als gut an.
Zu teuer, mahnt die SSV und fordert günstigere Fahrkartenpreise für Schüler und Auszubildende.
Mit einer Protestaktion hat die SSV anlässlich des Fahrplanwechsels und der damit verpassten Gelegenheit, einen entsprechenden günstigen Tarif einzuführen, auf ihr Anliegen aufmerksam gemacht. An vielen Türen der Münchner S-Bahnen brachten sie gelbe Flugblätter an: »Tür für Schüler unbenutzbar«, war darauf zu lesen. Die Anspielung auf das bekannte »Tür defekt«-Schild der MVV kritisiert, dass Schüler aufgrund der hohen Kosten, die ohne ein geregeltes Einkommen getragen werden müssen, die öffentlichen Verkehrsmittel oft nicht nutzen könnten. Die SSV München fordert daher eine Monatskarte für das Gesamtnetz für 15 Euro für alle Schüler.
Während Studierende die Vergünstigungen des Semestertickets genießen und Mitarbeiter von BMW dank des Jobtickets zum Teil geringere Tarife bezahlen als die Schüler, blieben diese nach wie vor auf der Strecke.
Job- und Semesterticket zum Teil günstiger als Ausbildungstarif
Die Schülervertreterin Hannah Imhoff (19) zahlt allein für ihren Schulweg 57,50 Euro im Monat. Hier würden Schüler sozusagen doppelt bestraft, einerseits durch den langen Schulweg, andererseits durch die hohen Fahrtkosten. Soziale Aktivitäten wie der abendliche Kinobesuch oder der Weg zum Sportverein seien dabei noch gar nicht inbegriffen: »Bei mir sind es grundsätzlich die zweimal wöchentlichen Sitzungen, die Seminare und die unterschiedlichen Aktionen. Hätte ich nicht die Ressourcen, mir für noch mehr Geld eine Zusatzfahrkarte zu leisten, hätte ich auch keine Möglichkeit mein ehrenamtliches Engagement auszuführen«, beklagt Hannah Imhoff.
Aktuell gebe es nur für Schüler bis zur zehnten Klasse einen kostenlosen Schulweg. Auch hier gelten viele Bedingungen, aus Sicht der SSV zum Teil sehr kompliziert. So spielen unter anderem die Anzahl der Geschwister oder die Entfernung des Wohnorts zur Schule hierbei eine Rolle.
Die SSV macht der Stadt München jetzt Druck. Sie müsse die Weichen für eine Verbesserung stellen »oder der Zug ist für Schüler in Zukunft abgefahren.«