Veröffentlicht am 10.05.2017 00:00

Bogenhausen wehrt sich gegen Sparpläne beim Bau des Kulturbürgerhauses


Von red
Roland Krack vom NordOstKulturVerein ist einer der Initiatoren der Protestbewegung.	 (Foto: ahi)
Roland Krack vom NordOstKulturVerein ist einer der Initiatoren der Protestbewegung. (Foto: ahi)
Roland Krack vom NordOstKulturVerein ist einer der Initiatoren der Protestbewegung. (Foto: ahi)
Roland Krack vom NordOstKulturVerein ist einer der Initiatoren der Protestbewegung. (Foto: ahi)
Roland Krack vom NordOstKulturVerein ist einer der Initiatoren der Protestbewegung. (Foto: ahi)

85.000 Münchner leben in Bogenhausen. Mit der Fertigstellung des Prinz-Eugen-Parks kommen noch rund 4.000 neue Stadtteilbewohner dazu. Damit zählt der 13. Stadtbezirk zu einem der bevölkerungsstärksten Viertel ganz Münchens. Trotzdem gibt es in Bogenhausen kein Kulturbürgerhaus.

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Das liegt aber sicherlich nicht am fehlenden Engagement der Stadtteilpolitiker, denn diese drängen schon seit 2009 darauf, in ihrem Viertel einen zentralen Ort für kulturelle Begegung zu schaffen. Zunächst schienen die jahrelangen Bemühungen endlich Früchte zu tragen. Ein Kulturbürgerhaus im Zentrum des neuen Wohngebiets im Prinz Eugen Park war beschlossene Sache. Doch dann entschied die Stadt, dass Budgetkürzungen vorgenommen werden müssen. Nicht mehr 11,34 sondern nur nur 10,2 Millionen Euro dürfe der Bau des Bogenhauser Kulturbürgerhauses kosten.

Die Entrüstung der Lokalpoltiker war groß. Schließlich führt diese Kosteneinsparung zu einer erheblichen Zeitverzögerung. An eine Eröffnung vor 2021 mögen Angelika Pilz-Strasser, Vorsitzende des Bezirkausschusses Bogenhausen und ihre Mitstreiter nicht mehr glauben.

Doch welche Möglichkeiten haben die Lokalpolitiker und Kulturschaffenden in Bogenhausen? Sie wehren sich und protestieren.

Am vergangenen Freitag trafen sich die Mitglieder des Trägervereins »13er KutlurBürgerHaus«, des NordOstKulturVereins, Lokalpolitiker und engagierte Bogenhauser auf der Wiese vor dem Cosimabad, um gegen die Bugetkürzung des Stadtrats zu protestieren. Mit Protestplakaten zogen Sie bis zum geplanten Bauplatz am Prinz-Eugen-Park, und stellten klar: Wir wollen und brauchen dieses Kulturbürgerhaus – und zwar nicht erst in ferner Zukunft!

Die Geschichte des Bogenhauser Kulturbürgerhauses ist lang. 2009 konnte der Stadtrat überzeugt werden, sein Programm für Kulturbürgerhäuser nicht zu schließen und der Bezirksausschuss trieb die Idee eines gemeinsamen Orts der Kulturschaffenenden im 13. Stadtbezirk zusammen mit dem Kommunalreferat und dem Kulturreferat weiter voran.

Im Sommer 2010 fand ein Bürgerworkshop statt, bei dem sich herausstellte, dass der Wunsch nach einem möglichst flexibel unterteilbarem und vielfältig nutzbaren Veranstaltungssaal den Bogenhausern besonders wichtig ist.

2012 erfolgte die Genehmigung einer stadtteilkulturellen Einrichtung durch den Stadtrat. Zusammen mit dem Sozialrerferat wurde das Kulturreferat beauftragt, einen Entwurf für eine gemeinsame Einrichtung für soziale und kulturelle Zwecke zu erarbeiten.

So nun auch der Plan: Das Kulturbürgerhaus soll neben der kulturellen Nutzung ein Alten- und Servicezentrum, einen Nachbarschaftstreff sowie Räume für offene Kinder- und Jugendarbeit überbringen. Durch die gemeinschaftliche Nutzung kann das Haus ganztägig genutzt und bestmöglich ausgelastet werden.

Umso ärgerlicher, dass dieses maximal nutzbare Haus nun 1,2 Millionen Euro weniger kosten darf als ursprünglich geplant – Bauverzögerung durch nötige Umplanung inklusive.

Auch auf eine versenkbare Bühne sollen die Bogenhauser verzichten, schließlich müsse irgendwo gespart werden. Für die geplante Mehrfachnutzung wäre dieses technische Detail allerdings sehr wichtig gewesen.

Kein Wunder, dass sich nicht nur Pilz-Strasser verbittert zeigt. »Es ist ein Unding, dass eines der größten Stadtviertel Münchens keinen gemeinsamen Raum für Kultur hat. Deshalb hoffe ich immer noch, dass der Stadtrat erkennt, dass er nicht verarmen wird, wenn er mit dem geplanten Budget, ohne Kürzungen endlich das Bogenhauser Kulturbürgerhaus baut.«

Andrea Hinze

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