Veröffentlicht am 14.06.2017 00:00

Dieter Reiter sieht keine Alternativen


Von red

Ein Aufschrei geht durch München. Während die einen aufatmen, sehen sich die anderen in ihren Rechten eingeschränkt, gar enteignet. Es geht um das mögliche Dieselfahrverbot in München, das Oberbürgermeister Dieter Reiter in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung ins Gespräch gebracht hat. Demnach sieht der Oberbürgermeister keinen anderen Ausweg mehr, um die zunehmende Verschlechterung der Luftqualität in der Stadt einzuschränken.

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Von der Maßnahme wäre etwa ein Fünftel der in rund 720.000 in München zugelassenen Fahrzeuge betroffen, Auswärtige nicht eingerechnet. Was, wann, wo und vor allem wie – das steht noch in den Sternen. Bislang ist noch nicht mal eindeutig geklärt, ob die Stadt die rechtliche Kompetenz hat, ein Dieselfahrverbot zu erlassen. Reiter kündigte allerdings im selben Gespräch an, er werde sich umgehend an den Freistaat wenden, sofern die Anordnung einer solchen Maßnahme Ländersache wäre.

Während die noch eher vage Ankündigung vor allem bei BMW und dem ADAC Unverständnis ausgelöst hat, reagierte Greenpeace, wie zu erwarten war. Tobias Austrup, Verkehrsexperte bei der Umweltschutzorganisation: »Endlich ist einem Bürgermeister die Gesundheit der Menschen wichtiger als freie Fahrt für schmutzige Diesel. Immer mehr Städte werden einsehen, dass der andauernde Abgasbetrug der Hersteller Fahrverbote unumgänglich macht.« Die Maßnahme sei ein klares Signal an die Autobauer: »Der Diesel hat keine Zukunft mehr.«

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