Es wurde diskutiert und gestritten. Über mehrere Jahre zog sich das Pro und Contra hin, aber jetzt ist es amtlich: Die Vollversammlung des Münchner Stadtrats hat am Mittwoch, 28. Juni, den Bau des Tunnels unter dem Englischen Garten einstimmig beschlossen. Mit dem Tunnel kann die oberirdische Zusammenführung des Englischen Gartens erfolgen.
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»Heute ist ein guter Tag für München«, erklärte Bürgermeister Josef Schmid. »Der Englische Garten kann endlich wieder zusammenwachsen, gleichzeitig können wir erhebliche verkehrliche Probleme am Mittleren Ring lösen.« Das bedeute insgesamt ein Mehr an Lebensqualität für die Stadt. Durch die Entscheidung des Stadtrates werde dieses historische Projekt nun ermöglicht. »Es gilt jetzt, den Tunnel Englischer Garten zügig in die Realität umzusetzen«, so Schmid. Fundierte Prüfungen hätten zum gewünschten Ergebnis geführt. Beschlossen wurde eine Tunnelvariante von 390 Metern Länge, zusammen mit dem sechsspurigen Ausbau des Isarrings zwischen Dietlindenstraße und Ifflandstraße mit je zwei durchgehenden Fahrstreifen und einem Verflechtungsstreifen je Richtung in der Tunnelvariante. Hinzu komme ein Konzept für die Parkgestaltung sowie die Fuß- und Radwegführung an der Tunneloberfläche und eine Empfehlung zur zukünftigen Lage und Dimensionierung des Seehausparkplatzes. Nach sechsjähriger Planungsphase werde mit den viereinhalb Jahren dauernden Bauarbeiten begonnen werden.
Die Finanzierung, so teilt die CSU-Fraktion mit, sei gesichert, da der Freistaat einen Festbeitrag von 35 Millionen Euro freigebe. Diesen Zuschuss hatte der Freistaat im Juli 2016 zugesagt. Um weitere Einnahmen zu erzielen, werde die Stiftung »Ein Englischer Garten« eine Spendenaktion organisieren.
»Um die Hauptbündelungsfunktion des Mittleren Rings trotz des zunehmenden Verkehrs auch in Zukunft erfüllen zu können, ist dieser Tunnel notwendig«, ließ Stadtrat Walter Zöller wissen. Er dankt Petra Lejeune-Grub und Hermann Grub ausdrücklich für das hartnäckige Vorantreiben ihrer Vision. »Bei ihrem Projekt handelt es sich um die kleinste und erfolgreichste Bürgerinitiative der Stadt.« Das Architekten-Ehepaar hat sich über Jahre für das Projekt eingesetzt und erlebt nun wahrscheinlich die Umsetzung des Tunnelbaus.