Eine von Anwohnern und dem Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) mit Nachdruck geforderte Maßnahme wird nun umgesetzt: Der Stadtrat hat sich für ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern in der Rosenheimer Straße zwischen der Orleansstraße und dem Rosenheimer Platz ausgesprochen.
Radweg an der Rosenheimer Straße
Haidhausen · Radweg Orleansstraße/Rosenheimer Straße Themenseite zum Kampf der BA's um die Sicherheit der Radler
Hinzu kommen sollen weitere Verbesserungen für Radfahrer auf der Strecke. Das Vorhaben, dort einen Radweg zu bauen, ist damit vorerst vom Tisch. Was bleibt, ist die Befürchtung, die Geschwindigkeitsbegrenzung könnte zu Staus führen.
Schon die Einwohnerversammlung im vergangenen Herbst hatte gezeigt: Die ursprünglich von der Stadt geplante Schließung der Radweglücke in der Rosenheimer Straße unter der Beibehaltung von allen vier Fahrspuren stößt bei den Anwohnern auf Unmut. Damit das Radfahren in dem Bereich trotzdem sicherer wird, hat der BA seitdem bei der Stadt insgesamt schon dreimal die Einführung eines Tempolimits von 30 Kilometern pro Stunde beantragt. Weitere Forderungen waren die Einzeichnung einer Markierung für Radfahrer auf der Fahrbahn, Anzeigetafeln zur Geschwindigkeitsmessung sowie vermehrte Geschwindigkeitskontrollen in genannten Abschnitt.
»Die Stadt hat alle unsere Forderungen aufgegriffen und wird sie umsetzen«, freut sich die BA-Chefin Adelheid Dietz-Will (SPD). Damit könne der Radverkehr nun unter sicheren Bedingungen auf die Fahrbahn geleitet werden. Zuvor hatte das Stadtteilparlament Jahre lang für den Bau eines Radwegs gekämpft. Mit seinem Ansatz, die Rosenheimer Straße für das Bauprojekt auf je eine Fahrspur pro Richtung zu reduzieren, konnte sich das Gremium jedoch nicht durchsetzen.
»Die Alternative wäre gewesen, die Straße in ihrer Breite zu belassen und den Radweg dann praktisch auf der Fläche des Fußwegs zu platzieren«, erklärt Dietz-Will. Diese Lösung habe die Stadtteilpolitiker und die Haidhausener Bürger jedoch nicht überzeugt. Mit der Entscheidung des Münchner Stadtrats für eine Geschwindigkeitsbegrenzung sei man im BA 5 aber sehr zufrieden zumal sich dies positiv auf die Feinstaubbelastung auswirke, die in diesem Gebiet immens ist.
Weiterhin skeptisch ist allerdings der stellvertretende BA-Vorsitzende Andreas Micksch, der sich stets gegen eine Verengung der Straße und ein Tempolimit in dem Bereich ausgesprochen hatte. Die Bedenken des CSU-Politikers: Eine Reduzierung der Kapazitäten der Rosenheimer Straße könnte auf den umliegenden Straßen zu Verkehrsproblemen führen. »Damit wird Richtung Osten eine Menge Leistungsfähigkeit herausgenommen«, meint Micksch.
Auswirkungen
auf andere Straßen?
Dies könne etwa Auswirkungen auf die Prinzregentenstraße, die Einsteinstraße oder die Innere Wiener Straße haben. »Vielleicht konzentriert sich dann dort alles«, mahnt Andreas Micksch. Nachdem die Entscheidung bereits gefallen sei, könne man nun jedoch nur noch abwarten, räumt er ein: »Jetzt muss man sehen, ob das, was ich mir gedacht habe, auch eintrifft. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren.«
Sollte es wirklich zu gravierenden Problemen des Verkehrsflusses kommen, wird es vermutlich nicht bei der neuen Regelung bleiben. Beschlossen hat die Stadt das Tempolimit als Modellversuch mit einer einjährigen Probezeit. Danach wird das Projekt ausgewertet und geprüft, ob weitere Maßnahmen nötig sind. Julia Stark