Veröffentlicht am 18.10.2017 00:00

Haidhausen · Tempo 30 auf der Rosenheimer Straße: Situation für Radler kaum verbessert


Von red
Trotz des neu eingeführten Tempolimits von 30 km/h fühlen sich Radfahrer auf der Rosenheimer Straße in Haidhausen weiterhin unwohl. 	 (Foto: privat)
Trotz des neu eingeführten Tempolimits von 30 km/h fühlen sich Radfahrer auf der Rosenheimer Straße in Haidhausen weiterhin unwohl. (Foto: privat)
Trotz des neu eingeführten Tempolimits von 30 km/h fühlen sich Radfahrer auf der Rosenheimer Straße in Haidhausen weiterhin unwohl. (Foto: privat)
Trotz des neu eingeführten Tempolimits von 30 km/h fühlen sich Radfahrer auf der Rosenheimer Straße in Haidhausen weiterhin unwohl. (Foto: privat)
Trotz des neu eingeführten Tempolimits von 30 km/h fühlen sich Radfahrer auf der Rosenheimer Straße in Haidhausen weiterhin unwohl. (Foto: privat)

Seit August gilt im Rahmen eines Verkehrsversuchs in der Rosenheimer Straße ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde, um die Strecke für Radfahrer sicherer zu machen. Verbessert hat sich die Situation aber offenbar wenig – viele Autofahrer halten sich nicht an die neue Regel.

Radweg an der Rosenheimer Straße

Haidhausen · Radweg Orleansstraße/Rosenheimer Straße Themenseite zum Kampf der BA's um die Sicherheit der Radler

Auch das Einfädeln nach der Kreuzung zur Orleansstraße stadteinwärts auf die Fahrbahn der Rosenheimer Straße bleibt für Radfahrer gefährlich.

Große Piktogramme auf der Straße weisen auf das neue Tempolimit »30« hin. Auf der rechten Spur sind sogar Fahrradsymbole am Boden eingezeichnet. Im Bewusstsein der Autofahrer ist das Tempolimit in der Rosenheimer Straße zwischen Orleansstraße und Rosenheimer Platz aber anscheinend noch nicht so richtig angekommen. »Wer hier 30 fährt, wird fast zum Verkehrshindernis«, sagt Markus Niedermayr, Anwohner aus der Rosenheimer Straße.

Weiterhin problematisch sei der Übergang vom Radweg, der nach der Orleansstraße endet, auf die Fahrbahn. Die meisten Fahrradfahrer müssten stehen bleiben und könnten sich erst einordnen, wenn die Ampel an der Kreuzung den Autoverkehr anhalte. Hier der für Radfahrer vorgesehenen Verkehrsführung zu folgen, sei lebensgefährlich. Mit seiner Einschätzung ist Niedermayr nicht alleine. Auch Ullrich Martini (Grüne), Vorsitzender des Unterausschusses Umwelt und Verkehr im Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5), ist unzufrieden. »Es läuft nicht gut, ich habe es ausprobiert«, erklärt der Stadtteilpolitiker.

Als er die Strecke um 8 Uhr morgens mit dem Rad abgefahren sei, sei ein Lieferwagen knapp an ihm vorbei gerast. »Ich habe mich zu Tode erschrocken«, sagt Martini. Als »misslungen« bezeichnet er auch die Verkehrsführung am Ende des Radwegs an der Orleansstraße. Dieser wurde nach der Kreuzung verlängert, so dass sich die Radfahrer erst einige Meter weiter stadteinwärts in den fließenden Verkehr auf der Fahrbahn einordnen müssen. Jedoch sei der Bereich der gestrichelten Linie viel zu kurz, um sich gefahrlos einfädeln zu können, klagt Ullrich Martini.

Bei der Stadtverwaltung will man derzeit noch keine Stellungnahme dazu abgeben, ob die Maßnahmen in der Rosenheimer Straße greifen. Zwar habe man die Polizei um verstärkte Kontrollen in diesem Bereich gebeten. Zahlen lägen seiner Behörde aber noch nicht vor, betont Alexander Stumpf, Sprecher des Kreisverwaltungsreferats (KVR).

Zur Überwachung des Tempolimits seien im Zeitraum vom 24. August bis 30. September in der Rosenheimer Straße 24 Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt worden, berichtet Christoph Reichenbach, Sprecher der Münchner Polizei. Dabei seien insgesamt fast 3.400 Überschreitungen festgestellt worden – knapp 1.300 allein in der letzten Augustwoche und rund 2.100 im gesamten September. Nach Einführung der Geschwindigkeitsbegrenzung sei die Anzahl der zu schnell fahrenden Autos zunächst sehr hoch gewesen. Danach hätten sich die Zahlen aber relativiert, erläutert Reichenbach.

In rund einem Jahr wird die Stadt entscheiden, ob das Tempolimit in der Rosenheimer Straße beibehalten werden soll, oder ob zur Verbesserung der Sicherheit für Radfahrer hier doch andere Maßnahmen ergriffen werden müssen. Julia Stark

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